Wenn am Montag die Kapitäne der großen deutschen Pkw-Bauer medienwirksam beim Gipfel zur Elektromobilität in Berlin anrollen, darf man gespannt sein, mit welchen Autos sie bei der Auto-Kanzlerin vorfahren.

Die üblichen Zwölfzylinder-Paradekutschen im 500-PS-Bereich dürften sie wohlweislich zuhause lassen und ihre randvoll aufgeladenen stromernden Prototypen mitbringen. Image ist schließlich alles. Und so konnte man lesen, dass sich die Lobbyisten der Branche im Vorfeld gegen den vom Kanzleramt vorgeschlagenen Gipfelstandort im Berliner Museumsviertel durchgesetzt hatten – zu altmodisch für das Zukunftsthema.

Kurz entschlossenen Gipfel-Stürmern ohne adäquates Fahrzeug kann geholfen werden. Der Autovermieter Sixt hat ab Montag in Essen auch Elektroautos im Angebot, ab 59 Euro am Tag, aber nur Fiats. Die Frage nach einer Kilometerbegrenzung stellt sich ja angesichts der eingeschränkten Reichweite noch nicht.

Mini E-Race in der berühmten Steilwandkurve auf der Nordschleife des Nürburgrings.
Mini E-Race in der berühmten Steilwandkurve auf der Nordschleife des Nürburgrings. © WAZ

Keine Rede von Reichweite ist bei BMW. Die Aufgabe für den Elektro-Mini war ja auch überschaubar: 20,8 Kilometer. Da klingelt es bei Automobilisten: die Länge der Nordschleife. Der modifizierte Mini E Race schaffte den Turn durch die Grüne Hölle in weniger als zehn Minuten, und das war ja wohl auch der Zweck der PR-Aktion. Spannender wäre die Antwort auf die Frage, wieviel Runden er denn bei Höchsttempo 187 km/h schafft. Oder hätte es für eine zweite schon nicht mehr gereicht?