Berlin. Im Ranking der 50 größten Städte Deutschlands belegen die Ruhrgebietsstädte die hintersten Plätze. Die löbliche Ausnahme ist Mülheim. Die schwache Wirtschaftsleistung katapultierte Herne auf den letzten Rang.

Die meisten Ruhrgebietsstädte sind im bundesweiten Großstadt-Ranking 2009 von den unteren auf die untersten Plätze abgerutscht. So landete Herne auf dem letzten Rang der 50 untersuchten Städte, wie aus der jährlich erhobenen Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM und der Wirtschaftswoche hervorgeht. Im Vorjahr belegte Herne noch Platz 44.

Der positive Ausreißer ist Mülheim, das von Platz 18 auf elf kletterte. Dies erklärt die Studie mit der Wirtschaftsleistung je Einwohner, die in Mülheim in den letzten Jahren unter allen Städten am stärksten gestiegen ist. Hinzu komme die moderne industrielle Basis.

München, Münster und Hamburg liegen an der Spitze

Richtung München, Münster und Hamburg, die erneut an der Spitze landeten, blickt das übrige Revier aus weiter Ferne. Oberhausen landete auf Rang 48, hinter Gelsenkirchen (47), Duisburg (46) und Essen (45). Etwas besser schnitten Dortmund (42) und Bochum (32) ab. Verglichen mit 2008 sind viele Revier-Metropolen klar nach unten gerutscht. Dortmund verlor 16 Ränge, Essen elf, Duisburg neun.

Anhand von 96 sozioökonomischen Indikatoren wie Arbeitslosenquote, Kaufkraft oder demographische Entwicklung erstellt das INSM die jährliche Rangliste. Hier fließt nicht nur der Ist-Zustand der Städte ein, sondern auch deren Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren. In diesem Dynamik-Teil kassierte Essen die rote Laterne. Weniger sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (minus 2,5 Prozent), eine steigende Arbeitslosenquote (plus 0,7 Prozentpunkte) und eine gering wachsende Einkommensteuerkraft (plus 4,7 Prozent) waren dafür ausschlaggebend. Die schwache Wirtschaftsleistung je Einwohner und der Bevölkerungsrückgang katapultierten Herne an das Ende.

Trendwende bei Berlin

Eine „Trendwende zum Besseren” sieht INSM-Geschäftsführer Dieter Rath indes beim früheren Schlusslicht Berlin. Die Hauptstadt ist im Dynamik-Ranking auf den 17. Platz vorgerückt. Grund: Berlin hat wenig Industrie, die jetzt durch die Wirtschaftskrise gebeutelt werden könnte. Stattdessen punktet die Metropole mit viel Dienstleistung und als Hochschulstandort. Dagegen schwächelte die Banken-Hochburg Frankfurt und landete im Dynamik-Vergleich nur auf dem 31. Rang.