Die NRW-Polizei wird sich im nächsten Jahr stärker als bisher in Afghanistan engagieren.

Insgesamt 36 Polizisten sollen dann am Hindukusch bei der Ausbildung und strategischen Ausrichtung der afghanischen Polizei „rechtsstaatliche Pionierarbeit leisten”, sagte Innenminister Ingo Wolf (FDP) der WAZ. Derzeit sind 19 Beamte aus NRW in Afghanistan. Mit der Verdoppelung stellt NRW den größten Anteil am Länderkontingent. Die Polizei leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Landes.

Für die Polizisten im Auslandseinsatz gelte ein hoher Sicherheitsstandard, sowohl bei ihrer Ausrüstung als auch beim Aufenthalt außerhalb gesicherter Unterkünfte. Zum Schutz der Polizei sei es außerdem „unabdingbar, die militärische Präsenz in Afghanistan in der notwendigen Stärke sicherzustellen”, so Wolf. Seit 2002 unterstützen deutsche Polizisten im Rahmen eines europäischen Mandats ihre Kollegen in der islamischen Republik. Ziel sei es, dass die afghanische Polizei eigenverantwortlich die Sicherheit ihres Landes gewährleisten kann, so Wolf.

NRW verfügt in Brühl bei Köln über einen von bundesweit drei Ausbildungsstandorten, wo Polizisten der Länder und des Bundes speziell für den Auslandseinsatz vorbereitet werden. Dazu haben die Beamten viel Erfahrung in der Kriminalitäts-Bekämpfung.

Vom international zugesagten Gesamtkontingent von maximal 910 Polizisten in Afghanistan sind derzeit 270 im Einsatz. Auf dem Höhepunkt der Balkankrise waren es 550.