Wieder warnen Experten vor gefährlichen Giften in Kinderspielzeug: Nachdem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kürzlich Krebs erregende Chemie (die so genannten PAK) anprangerte, weist das Institut nun auf zu viel Blei und Cadmium auf Spielzeugoberflächen hin.
Essen. Diese giftigen Schwermetalle finden sich häufig in Farben, die auf Spielzeuge aufgetragen werden. Blei und Cadmium gehören nach Einschätzung des BfR überhaut nicht in Gegenstände, mit denen Kinder häufig Kontakt haben. Blei schädigt unter anderem das Hirn, Cadmium die Nieren. „Allein über die Nahrung nehmen Kinder so viel Cadmium auf, dass die wöchentlich duldbare Aufnahmemenge regelmäßig bis zu 100 Prozent überschritten werden kann”, heißt es in dem Bericht.
Gefälschte Prüfzeichen
Vom Gesetzgeber sind die Kinder offenbar nicht ausreichend geschützt. Im Gegenteil: Die neue, seit einem Jahr gültige Spielzeugrichtlinie der EU lässt laut BfR sogar deutlich höhere Blei-Ausdünstungen aus Spielzeug zu als die alte. Das Bundes-Institut fordert hingegen eine „deutliche Senkung” der Blei- und Cadmiumwerte.
Offenbar können sich Verbraucher nicht mal 100-prozentig auf die Sicherheit von Spielzeug und anderen Produkte mit GS-Prüfzeichen verlassen. Denn zahlreiche Siegel für „Geprüfte Sicherheit” sind schlicht gefälscht. Das betrifft insgesondere Importwaren aus China. Es gibt zwar keine Statistik darüber, aber Fachleute sprechen gegenüber der WAZ von einem „ernst zu nehmenden Problem.”