Essen. Es kommt nicht überraschend, es kommt nur überraschend schnell. Und offiziell bestätigt ist es auch noch nicht. Aber es verdichten sich die Hinweise, dass Google schon im Januar ein eigenes Handy auf den Markt bringen will – ein Schritt nicht ohne Risiko.
Seit Tagen schon brodelt im Netz die Gerüchteküche. Von einem eigenen Google-Handy ist da die Rede. Mal soll es angeblich „Dream” heißen, mal „Passion”. Neuerdings verfestigt sich der Name „Nexus One”. Google schweigt zunächst, hat mittlerweile im Google Mobile Blog aber bestätigt, dass Mitarbeiter in aller Welt ein neues Mobiltelefon erhalten haben, das vom taiwanesischen Hersteller HTC stammt. Zum Ausprobieren. Es solle als „mobiles Labor” dazu dienen, „mit neuen mobilen Features und Fähigkeiten zu experimentieren”, sagt Google. Und dass das Gerät mit dem eigenen Betriebssystem Android ausgestattet ist. Sonst sagt Google nichts.
"Wie ein getuntes iPhone"
Dafür plaudern die Beschenkten – via Twitter oder über einschlägige Internet-Foren. Da ist von „einem riesigen Touchscreen” oder einem „ultraschnellen Chipsatz” die Rede. „Wie ein getuntes iPhone” schwärmt einer der privaten Tester und bestätigt damit, wen Google mit dem Nexus im Visier hat: das iPhone
Schon seit mehr als einem Jahr versucht der Suchmaschinenbetreiber dem Apple-Klassiker Paroli zu bieten – bisher allerdings ausschließlich über das Betriebssystem Android, das längst auf den Telefonen vieler großer Handy-Hersteller läuft. Vorteil für Google: Wer Android mit allem Komfort nutzen will, muss sich bei Google registrieren und liefert dem Unternehmen damit persönliche Daten. Die helfen dabei, später die richtige Werbung zuzusenden.
"Nexus"-Handy ohne Vertragsbindung?
Auf den ersten Blick macht es also keinen Sinn, dass Google ein eigenes Handy auf den Markt bringt. Schon jetzt ist abzusehen, dass Hersteller wie Samsung oder LG, deren Geräte Android nutzen, von dem neuen Konkurrenten nicht begeistert sein werden. Ebenso wenig wie die großen Mobilfunknetzbetreiber, die den Verkauf von Android-Handys bisher stark subventionieren. Angeblich will Google das Nexus nämlich auch ohne Abschluss eines Mobilfunkvertrages verkaufen – und das sogar zum günstigen Preis.
10 Tipps für Google
1/20
Kommt das Nexus, könnten Partner von Google die 2007 geschlossene Android-Allianz verlassen. Doch das wird Google wohl in Kauf nehmen.
Denn das Unternehmen braucht unbedingt ein Handy, das so viel Sexappeal hat wie das iPhone. Am besten sogar etwas mehr. So etwas hat bisher keiner geschafft. Genau wie keiner Android im Originalzustand eingesetzt hat. Es wurde verändert, angepasst, von fremden Oberflächen überlagert, nicht ansatzweise ausgeschöpft. Das alles kann Google nur mit einem eigenen Handy ändern.
Dabei geht es um viel Geld. In den letzten sechs Monaten sind die Google-Anfragen von mobilen Geräten um über 30 Prozent gewachsen. Viel zuviel, als dass es sich der Suchmaschinen-Experte leisten könnte, vom guten Willen anderer abhängig zu sein.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.