AUF EIN WORT Er ist kein Mann der großen Gesten, spricht nie ein Wort zu viel. Selbst, wenn ihn wildeste Filmaction umtost, zieht er die Aufmerksamkeit des Publikums magisch auf sich: Anthony Hopkins, der heute, zu Silvester, 70 Jahre wird.

Weltbekannt ist der Schauspieler durch seine so abstoßende wie faszinierende Darstellung des Psychopathen Hannibal Lecter. Für "Das Schweigen der Lämmer" erhielt er einen Oscar, dreimal war er außerdem dafür nominiert.

Aber seine beste Leistung war die des Dieners in "Was vom Tage übrig blieb". Wie ein Mensch hinter seiner Kultiviertheit und eisernen Dienstdisziplin seine Bedürfnisse nach Herzenswärme zurückstellt, das ist selten intensiver dargestellt worden.

Seine nuancierte Schauspielkunst erarbeitete sich der gebürtige Waliser auf der Theaterbühne, wo er bereits 1967 für den erkrankten Weltstar Laurence Olivier einsprang. Hopkins' großes Vorbild ist Richard Burton. Er spielte nicht nur so schwierige Rollen wie dieser (u. a. Nixon, Hitler, Quasimodo), sondern trank leider einige Jahre lang auch so exzessiv, bedingt durch eine Ehekrise.

Inzwischen ist Hopkins in dritter Ehe glücklich verheiratet und seit dem Jahr 2000 amerikanischer Staatsbürger. In über hundert Filmen war er bisher zu sehen - wünschen wir ihm und uns viele weitere.