Sarah Ferguson muss noch immer gegen Vorurteile kämpfen. Zehn Jahre war sie mit dem zweitältesten Sohn der Queen Andrew verheiratet. Mit ihm wohnt sie inzwischen wieder unter einem Dach in Großbritannien.

Sarah Ferguson moderierte erfolgreiche Fernsehshows und verfasste eine populäre Kinderbuch-Serie, die jetzt in Hollywood verfilmt wird. Mit verdeckten Ermittlungen in einem türkischen Kinderheim machte sie sich einen Ruf als Enthüllungs-Journalistin, und als Sprecherin der Weight Watchers unterstützt sie unzählige Menschen in aller Welt im Kampf gegen Gewichtsprobleme. Zahlreiche Wohltätigkeitsorganisationen preisen ihren unermüdlichen Einsatz, aber hat ihr das alles genutzt? Natürlich nicht. Wenn sie heute ihren 50. Geburtstag feiert, werden „Fergie” zumindest in ihrer britischen Heimat die üblichen Beleidigungen auf den Gabentisch geknallt.

Schmährufe wie „Duchess of Pork”, Herzogin von Schwein, tun ihr immer noch unendlich weh, gab sie in einem Interview preis. Und auch die anderen Fundstücke aus der Mottenkiste einer durchaus bewegten Vergangenheit kränken die Herzogin von York weiterhin bis ins Mark.

Sie werden eben ihr Leben auf ewig bestimmen, die zehn Jahre, in denen Fergie mit dem zweitältesten Sohn der Queen verheiratet war. Zugegeben: Die Herzogin war kein Kind von Traurigkeit. Es gab Gerüchte um eine Affäre mit einem texanischen Öl-Millionär, es gab Schnappschüsse einer Oben-ohne-Fergie, an deren Zehen ihr Finanzberater nuckelte, und selbst königstreue Hofschranzen mokierten sich über ihren Modegeschmack und rissen Witze über Fergie, das Trampel.

Das zweite Leben der Sarah Ferguson, Nachkomme der Königshäuser Tudor und Stuart, begann mit der Scheidung. Die Herzogin begnügte sich mit der vergleichsweise geringen Abfindung von 300 000 Pfund (rund 310 000 Euro), was ihr angesichts eines aktuellen Schuldenstandes von angeblich 4,2 Millionen Pfund wohl nicht leicht gefallen ist.

Nur zwei Jahre später waren die Konten wieder in den schwarzen Zahlen. Aus Werbeverträgen und TV-Auftritten zimmerte Fergie die Basis eines Einefrau-Unternehmens, dessen Herz in den USA schlägt. Dort weiß man einen echten Royal noch zu schätzen, auch wenn er von der Familie ausgestoßen worden ist.

Wohnen tut sie allerdings in Großbritannien, und zwar, was nicht jeder weiß, unter einem Dach mit dem geschiedenen Gatten. Die Queen hat sie im letzten Jahr zum Sommerurlaub nach Schloss Balmoral eingeladen, was gemäß ungeschriebener Etikette als offizielle Versöhnung gelten sollte. Sogar über eine zweite Hochzeit mit Prinz Andrew wird spekuliert, beflügelt von einem aktuellen Interview, in dem sie den Ex-Gatten als den „wunderbarsten Menschen auf der ganzen Welt” bezeichnet.

Wird ihr das nützen, wird Fergie irgendwann nicht mehr das schwarze Schaf des Königshauses sein? Wir werden sehen. Fergies US-Firma ist angeblich schon wieder pleite, und die Herzogin soll so klamm sein, dass sie ihre Geburtstags-Party absagen musste und am heutigen Ehrentag nur die engsten Freunde zum Esen einladen kann. Behauptet jedenfalls die Londoner „Sun”. Aber die macht auch immer noch Witze über die „Duchess of Pork”.