Die EU will ihre Regeln zum Verbraucherschutz auf den neuesten Stand bringen und nimmt nun Pauschalreisen ins Visier. Kritik an nachträglichen Preiserhöhungen und Stornorechten. Veranstalter drohen mit höheren Preisen.

Brüssel. Die deutsche Reisebranche bangt um die Attraktivität ihres beliebtesten Produkts – der Pauschalreise. Reisebüros und Veranstalter sind besorgt, weil die Europäische Union ihre Verbraucherschutz-Regeln auf den neuesten Stand bringt. Die EU-Kommission kündigte eine Generalüberholung der Pauschalreise-Richtlinie an. Dabei werden unter anderem nachträgliche Preiserhöhungen, Stornorechte und Mindestteilnehmerklauseln auf den Prüfstand gestellt.

Preise würden steigen

Einige Vorschläge könnten die Preise für Pauschalreisen „in ungeahnte Höhen” treiben, warnt der Reiseverband. Er pocht auf das Recht, auch künftig Preise nach Vertragsabschluss erhöhen zu dürfen, falls Flughäfen Gebühren anheben. Sonst nämlich müssten die Anbieter diese Risiken von vornherein generell einkalkulieren. Auch wollen sie weiterhin spezielle Trips absagen, wenn sich nur wenige Interessenten melden.

Die EU-Kommission verweist darauf, dass viele Details erst noch beratschlagt werden. Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab hält eine Überarbeitung für nötig, „weil sich das Verbraucherverhalten erheblich verändert hat und zunehmend übers Internet verschiedene Einzelteile einer Reise gekauft werden”.