Henning Christoph DREI FRAGEN AN Warum ist ein Voodoo-Museum mitten in Europa überhaupt wichtig?

Christoph: Die Voodoo-Kultur wird von der westlichen Welt oft verkannt und auf das Klischee des Voodoo-Puppenkultes reduziert. Mit dem Museum möchte ich um Verständnis für das Fremde werben.

Was bekommen die Besucher in Ihrem Museum zu sehen?

Christoph: Einen großen Teil nimmt der Altar der Meeresgöttin Mami Wata ein. Davor liegen Opfergaben wie Parfümflakons oder Puderdosen. Den gierigen Gott Legba gibt es in verschiedenen Versionen zu sehen, ebenso wie prächtige Gewänder der Priester.

Woher kommt die Vorstellung, dass man beim Voodoo Stoffpuppen traktiert?

Christoph: Das ist ein großes Missverständnis. Die Puppen gibt es zwar, doch sie wurden zur Tarnung verwendet. Als die Bewohner auf Haiti zum Christentum missioniert werden sollten, weigerten sie sich auf ihre Art. Sie bastelten Bocio-Figuren aus Stoff und Sägemehl. Daran befestigten sie Gaben, die zur Besänftigung der Götter dienten. sara Henning Christoph ist seit 2000 Kurator des Museums "Soul of Africa" in Essen-Rüttenscheid (www.soul-of-africa.com).