Rom. Giovanni Nirta gilt als Auftraggeber der Duisburger Mafia-Morde. Die italienische Polizei spürte den Clan-Boss in San luca auf - und nahm ihn fest.
Wieder gelang Italiens Polizei am Freitag eine bedeutende Mafiafestnahme im Zusammenhang mit dem Duisburger Sechsfachmord vom 15. August 2007. „Mein Glückwunsch, gute Arbeit geleistet”, so gratulierte Clanboss Giuseppe Nirta (68) selbst den Karabinieri, als sie ihm in San Luca in Kalabrien Handschellen anlegten.
Nirta gehört nicht nur zu den 100 meistgesuchten Kriminellen Italiens. Der Chef des Clans Nirta-Strangio gilt auch als einer der Auftraggeber des Duisburger Massakers gegen den Rivalenclan Pelle-Vottari-Romeo.Er ist Schwiegervater der Weihnachten 2006 in San Luca erschossenen Maria Strangio.
Jener Mord war in der Blutsfehde Motiv für die Duisburger Rachetat vor der Pizzeria Da Bruno. Als mutmaßlicher Killer wird Giovanni Strangio (29), Bruder des Todesopfers Maria, steckbrieflich gesucht. Er führte in Kaarst zwei Pizzerien. Nirta wurde in einem bunkerartigen Versteck im Hause einer ihn betreuenden Verwandten gefunden. Ihm wird mindestens ein Mord im Zusammenhang mit der Clanfehde und Mafiavereinigung vorgeworfen. Erst vor zwei Wochen hatte die Polizei in Kalabrien weitere neun Verdächtige festgenommen. Insgesamt sitzen jetzt über 40 Verdächtige im Zusammenhang mit Duisburg in Haft.
Wahres Motiv der seit 1991 andauernden Blutsfehde der beiden Clans soll , wie berichtet, Streit um die Vorherrschaft in Drogen- und Waffenhandel sein. 44 Milliarden Euro Umsatz – gleich 2,9 v.H. von Italiens Sozialprodukt – hat gemäß einer neuen Statistik die gesamte Mafia-Organisation „N'Drangheta” in Kalabrien allein 2007 mit illegalen Geschäften erwirtschaftet.