Rom. Zwischen den katholischen Bischöfen und der Organisation Donum Vitae (Geschenk des Lebens) bahnt sich neuer Streit an. Den Anlass dafür bot die Vorsitzende von Donum Vitae in Bayern, die CSU-Bundestagsabgeordnete Maria Eichhorn.

Donum Vitae ist eine Schwangeren-Konfliktberatung von katholischen Christen. Sie wurde gegründet, nachdem der Papst den Bischöfen untersagt hatte, sich an der staatlichen Beratung zu beteiligen. Rom verbietet Vertretern kirchlicher Organisationen, bei Donum Vitae leitend mitzuarbeiten.

CSU-Bundestagsabgeordnete Maria Eichhorn war kürzlich in das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gewählt worden, dem Zusammenschluss aller katholischen Verbände. Die Wahl habe sie öffentlich als Bestätigung ihrer Arbeit bei Donum Vitae gedeutet, werfen ihr Bischöfe vor. Zudem habe ihr Landesverband im Tätigkeitsbericht 2007 die Kirche dafür kritisiert, dass sie Donum Vitae nicht unterstütze. Das hat einige Bischöfe verärgert, so dass sie auf ihrer jüngsten Sitzung des Ständigen Rates einen neuen distanzierenden Beschluss zu Donum Vitae verabschiedeten. Darin fordern sie zudem vom ZdK eine Klärung. Dabei hatten die Bischöfe 2006 einem Wunsch Roms entsprechend schon eine Klarstellung zu Donum Vitae verabschiedet. Dieser Beschluss sei „von allen Bischöfen” mitgetragen und bei den jüngsten Beratungen „nicht in Zweifel gezogen worden”, betont der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp.

Den neuen Beschluss deuten Beobachter als Ausdruck eines heftigen Streits. Das ZdK hat noch nicht reagiert. „Wir wissen nicht, was die Bischöfe von uns erwarten”, sagte ZdK-Sprecher Theodor Bolzenius der WAZ. Der Beschluss sei vertraulich – erfahren habe man davon lediglich aus der katholischen Zeitung „Tagespost” aus Würzburg.