Gelsenkirchen. Ein kleines, feines Gothic-Festival mit mitreißenden Beats: "Blackfield" im Nordsternpark Gelsenkirchen lockte die Schwarz-Hörer.
Der Nordsternpark sah schwarz: 25 Bands rockten im Amphitheater beim „Blackfield”, einem kleinen, feinen Festival für die Gothic-Szene. 4000 Besucher kamen an jedem der drei Tage, um zu erleben, was man der dunklen Seite der Musik zurechnet: Von den mittelalterlichen Klängen von Bands wie Subway To Sally oder Schandmaul bis hin zu stampfender Elektronik bei Modcom oder Icon Of Coil, von den orchestral-schwülstigen Songs des Schweizers Lacrimosa bis zu den düsterrockigen Gitarren der Dreadful Shadows.
Das Prinzip eines Gothic-Open-Airs ist eigentlich paradox: Musiker, die auf düstere Stimmung bauen, treten im Hellen auf; Fans, die wert auf blassen Teint legen, brutzeln tagelang in der Sonne. Trotzdem: Es funktioniert. Und die Headliner wie die am Samstagabend spielenden Nitzer Ebb kamen in den Genuss der einbrechenden Dunkelheit, um ihre körperbetonten, mitreißenden Beats in eine euphorisch Pogo-tanzende Menge zu jagen.
Das Blackfield-Festival diente natürlich auch als Schaulauf der Szene, bei dem futuristisch gestylte Cyber-Gothics mit neongrünen Plastik-Schläuchen im Haar auf weißgetünchte Schönheiten in viktorianischen Abendkleidern trafen. Kurz: Ein schöner Ort für ein Festival und eine vorbildliche Organisation durch die Macher der Bochumer Disco „Matrix”. Das Blackfield ist übrigens nicht das erste Gothic-Festival im Gelsenkirchener Amphitheater. 2005 hatte hier das Amphi-Festival Premiere, das jedoch im Folgejahr deutlich wuchs und nach Köln abwanderte.
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