Dinslaken. In Dinslaken ist der Emscherdeich nach dem Unwetter auf 300 Metern abgerutscht und drohte zu brechen. NRW-Umweltminister Krischer war vor Ort.

Dinslaken hat Glück im Unglück. Nach dem Unwetter in der Nacht zu Freitag ist der Deich der Emscher in Dinslaken abgerutscht. Auf einer Länge von 300 Metern zwischen Heerstraße und Mündungsdelta brechen am Freitagmorgen immer wieder ganze Stücke des Deichs ab und fallen in die Emscher. 100 Häuser wären betroffen, wenn der Deich bricht. Dann das große Aufatmen. Als am Nachmittag NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) aus Düsseldorf anreist, um sich ein Bild von der Lage zu machen, ist der Deich zwar bis kurz vor der Krone abgerutscht – er kann aber mit vereinten Kräften von Emschergenossenschaft, Feuerwehr und Polizei gesichert werden.

7 Uhr morgens. Es sind 60 Millimeter Regen gefallen, der Pegel der Emscher ist von 2,50 Meter auf 6,63 Meter geschossen. Es sieht es nicht gut aus. Ein Bagger verrichtet Sisyphosarbeit: Schaufelt Gestein ins Gewässer an der Abbruchkante, während der Deich drumherum bröselt und die Kante immer weiter in Richtung Heerstraße kriecht. Auf der dortigen Brücke haben sich zahlreiche Einsatzkräfte versammelt, ein Hubschrauber liefert aktuelle Bilder. Die Rotorblätter dröhnen, die Steine poltern die Böschung hinab – es ist laut.

Polizei wollte Siedlung evakuieren

Polizeibeamte räumen den Bereich, schicken Schaulustige fort. Die Behörde rechnet mit dem Schlimmsten: der Flutung des Stapp. Eine Hundertschaft rückt an, soll, wie es zunächst heißt, die Siedlung räumen. Dann ist es doch nur ein Betrieb, der evakuiert wird. Das Wohngebiet liege höher als die Emscher, erklärt Ilias Abawi. Die Mitarbeiter werden in den Feierabend geschickt, eine Mitarbeiterin huscht durch die Absperrung – sie wohnt um die Ecke.

Emscherdeich in Dinslaken bricht - die Fotos

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An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
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An der Heerstrasse in Dinslaken droht der Emscherdeich nach starken Regenfällen zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Foto: Lars Fröhlich/FUNKE Foto Services
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services
Der Deich der Emscher droht im Bereich der Heerstraße zu brechen, am Freitag den 23. Juni 2023 in Dinslaken. Nach den starken Regenfällen sind große Teile des Deiches bereits abgerutscht. Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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13 Uhr, der Pegel ist auf 5,84 Meter gesunken Die Emschergenossenschaft hat mittlerweile mehrere Bagger und Kipper im Einsatz. Fortlaufend wird Geröll herangefahren und auf den Vordeich zwischen der Abbruchkante und der Brücke Heerstraße gekippt. Die Steine stammen von der nahe gelegenen Baustelle Emschermündung. „Glück im Unglück,“ kommentiert Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Die Abbruchkante scheint nun etwas stabiler. Der Kern des Deiches sei zum Glück nicht betroffen, lediglich den Vordeich habe das Wasser mitgerissen. „Aktuell haben wir die Lage im Griff,“ beruhigt der Verband via Social Media.

Minister: Lage weckt Erinnerungen an Hochwasser 2021

15 Uhr, der Pegel liegt bei 5,55 Metern. Mit etwas Verspätung ist NRW-Umweltminister Oliver Krischer an der Abbruchstelle eingetroffen. Gemeinsam mit Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, lässt er sich vom Vorstand der Emschergenossenschaft, Prof. Dr. Uli Paetzel, auf den aktuellen Stand bringen. Das Unwetter habe bei vielen Menschen, die das Hochwasser 2021 erlebt haben, böse Erinnerungen geweckt. „Ich gehöre auch dazu, bin am Rand der Eifel aufgewachsen, kenne die Situation dort.“ Auch die XXL-Bagger, die das Ufer sichern, die kenne er vom Hochwasser.

Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und NRW-Umweltminister Oliver Krischer machen sich vor Ort ein Bild von den Schäden am Emscherdeich.
Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und NRW-Umweltminister Oliver Krischer machen sich vor Ort ein Bild von den Schäden am Emscherdeich. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Er sei „sehr froh“, dass keine Menschen und auch kein Hab und Gut in größerem Umfang gefährdet seien – abgesehen von dem Deich. Auch Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, die morgens den Krisenstab zusammengerufen hat, ist erleichtert, dass nicht mehr passiert sei.

Oliver Krischer: „Das hätte nicht passieren dürfen“

Der Minister mahnt allerdings: „Das was hier an dem Deich passiert, das hätte nicht passieren dürfen. Dieser Deich hätte diesem Hochwasser standhalten müssen.“ Jetzt gehe es zunächst um die Sicherung, zudem müsse geprüft werden, ob die Widerlager der benachbarten Brücke Schaden genommen hätten. Dann müsse die Frage geklärt werden: „Wie konnte es dazu kommen, dass bei einem Hochwasser, das eigentlich beherrschbar sein müsste, ein solcher Schaden entsteht?“

Ursachenforschung bei der Emschergenossenschaft - und auf der Straße

„Da sind keine Schafe mehr auf dem Deich, weil wir den Wolf haben“, so erklärt sich ein Schaulustiger die Situation. Ilias Abawi von der Emschergenossenschaft hingegen spricht von einer „Extremlage“: In kurzer Zeit sei sehr viel Wasser in die Emscher gelangt, das habe den Druck auf den Deich erhöht. „Es kommt nicht auf die Menge des Wassers an sondern auf die Intensität.“

Er erinnert daran, dass die Emscher zwar abwasserfrei aber in diesem Bereich noch nicht renaturiert sei sondern schnurgerade verlaufe – ursprünglich, damit die Abwässer möglichst schnell in den Rhein gelangen. An der Stadtgrenze hinter Oberhausen baut die Emscher ein großes Auengelände. „Wenn das schon in Betrieb gewesen wäre, wäre der Druck hier raus.“ Die Aue fasse den Inhalt von 10 Millionen Badewannen.

Auch die Behelfsbrücke auf der Mittelinsel in der renaturierten Emschermündung hindere das Emscherwasser nicht am Abfließen in den Rhein, widerspricht Abawi einer weiteren These eines Bürgers und zeigt ein Foto auf seinem Handy: Die Mittelinsel samt der Brücke, auf der Ministerpräsident Wüst bei der Einweihung der neuen Mündung gestanden hatte, sind schon überspült.

Folge des Klimawandels

„Klimawandelbedingt müssen wir mit solchen Starkregenereignissen und derartigen Folgen in Zukunft häufiger rechnen. Daher ist es unbedingt wichtig, dass wir unsere Anpassungsmaßnahmen an die Klimawandelfolgen und auch die bereits in Planung befindlichen Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Hochwasserschutzes weiter vorantreiben“, so der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft Prof. Dr. Uli Paetzel.

16 Uhr: Der Pegel der Emscher, teilt die Emschergenossenschaft noch mit, werde in den kommenden Tagen weiter sinken. Dinslaken hat Glück im Unglück.

>> Straße gesperrt

Die Heerstraße wird im Bereich der Emscherbrücke voraussichtlich bis Sonntag komplett gesperrt, teilt die Stadt Dinslaken am Mittag mit. Umleitungen werden eingerichtet. Sobald weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, informiert die Stadt Dinslaken über ihre Homepage www.dinslaken.de und die sozialen Medien. Eine Infonummer ist bei der Stadt Dinslaken unter 02064/66-873 eingerichtet. Bis Freitagnachmittag wurde sie aber nach Angaben von Bürgermeisterin Michaela Eislöffel kaum genutzt.

So haben wir in unserem Liveblog berichtet

Nach den heftigen Regenfällen in der Nacht ist der Deich der Emscher in Dinslaken abgerutscht und droht zu brechen. Im Bereich der Heerstraße läuft aktuell ein Großeinsatz.Das Wichtigste in Kürze:

• Das Unwetter der vergangenen Nacht hat massive Auswirkungen auf den Deich der Emscher in Dinslaken. Wassermassen haben Teile des Damms weggespült.

• Am Freitagmorgen hat ein Bürger der Polizei gemeldet, dass der Deich im Bereich der Heerstraße instabil sei

• Polizei, Feuerwehr und die Emschergenossenschaft sind im Einsatz, um den Deich zu stabilisieren.

16 Uhr: Die Emschergenossenschaft gibt Entwarnung

„Der Deich hat den Wassermassen Stand gehalten, er ist nicht gebrochen. Auch ist es zu keiner Überschwemmung gekommen. Die Emscher hat die Wassermassen trotz der Deich-Erosion sicher in Richtung Rhein abgeführt“, so die Emschergenossenschaft. Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft (EG) erklärt: „Unsere gebündelten Kräfte waren sehr schnell im Einsatz und haben die Lage rasch in den Griff bekommen. Wir beobachten die Lage natürlich weiter und auch unsere Sicherheitsvorkehrungen werden weiter fortgesetzt.“

14.45 Uhr: Umweltminister Krischer ist vor Ort

NRW-Umweltminister Oliver Krischer macht sich ein Bild von den Schäden. Seine Einschätzung: „Das was hier an dem Deich passiert, das hätte nicht passieren dürfen. Dieser Deich hätte diesem Hochwasser standhalten müssen.“ Nach der Sicherung des Deiches müsse es an die Ursachenforschung gehen.

Auch Bürgermeisterin Michaela Eislöffel ist vor Ort: „Seit dem Morgen waren wir in Alarmbereitschaft. Im Fall einer Evakuierung hätten wir Menschen auf dem Trabrennbahn-Areal untergebracht und versorgt. Die Krisenbewältigung in unserer Verwaltung und in Zusammenarbeit mit allen Behörden hat sehr gut funktioniert.“ Ebenso wie auch der Minister danke sie allen Einsatzkräften von Feuerwehr, Polizei, Ordnungsbehörde und Stadtverwaltung. Mit Blick auf weitere Maßnahmen bleiben alle Beteiligten im intensiven Gespräch.

12.45 Uhr: Erste Suche nach Ursachen

„Da sind keine Schafe mehr auf dem Deich, weil wir den Wolf haben“, so erklärt sich ein Schaulustiger den Abbruch des Deiches, der durch Schafe festgetreten wird. Ilias Abawi von der Emschergenossenschaft hingegen spricht von einer „Extremlage“: In kurzer Zeit sei sehr viel Wasser in die Emscher gelangt, das habe den Druck auf den Deich erhöht. „Es kommt nicht auf die Menge des Wassers an sondern auf die Intensität.“ Der Abschnitt befinde sich in einer „hydraulischen Lage, hier kommt alles an und der ganze Druck des Oberlaufs entlädt sich“.

Er erinnert daran, dass die Emscher zwar abwasserfrei aber in diesem Bereich noch nicht renaturiert sei sondern schnurgerade verlaufe – ursprünglich, damit die Abwässer möglichst schnell in den Rhein gelangen. An der Stadtgrenze hinter Oberhausen baut die Emscher ein großes Auengelände. „Wenn das schon in Betrieb gewesen wäre, wäre der Druck hier raus.“ Die Aue fassen den Inhalt von 10 Millionen Badewannen

.Auch die Mittelinsel in der renaturierten Emschermündung hindere die Emscher nicht am Abfließen in den Rhein, widerspricht Abawi einer weiteren These eines Bürgers und zeigt ein Foto auf seinem Handy: Die Mittelinsel samt der Brücke, auf der Ministerpräsident Wüst bei der Einweihung der neuen Mündung gestanden hatte, sind schon überspült.

12.30 Uhr: Steine von der Emschermündung sichern den Deich

Die Emschergenossenschaft hat mittlerweile mehrere Bagger und Kipper im Einsatz. Fortlaufend wird Geröll herangefahren und auf den Vordeich zwischen der Abbruchkante und der Brücke über die Heerstraße gekippt. Die Steine stammen von der nahgelegenen Baustelle Emschermündung. „Glück im Unglück,“ kommentiert Emschergenossenschaft-Sprecher Ilias Abawi. Die Abbruchkante scheint nun etwas stabiler. „Jeder Stein hilft“, so Abawi.

12 Uhr: Straßensperrung im Bereich der Emscherbrücke bis Sonntag

Die Heerstraße wird im Bereich der Emscherbrücke voraussichtlich bis Sonntag komplett gesperrt, das teilt die Stadt Dinslaken am Mittag mit. Umleitungen werden eingerichtet. Sobald weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, informiert die Stadt Dinslaken über ihre Homepage www.dinslaken.de und den sozialen Medien. Eine Infonummer ist bei der Stadt Dinslaken unter 02064/66-873 eingerichtet.

11.30 Uhr: NRW-Umweltminister kommt nach Dinslaken

Traktoren mit Anhängern pendeln zwischen der Baustelle an der Emschermündung und der Heerstraße und kippen Gestein von dort auf den Deich vor der Brücke, um diese weiterhin zu stabilisieren. Mittlerweile haben sich einige Schaulustige auf der Brücke versammelt, sie wurden von den Einsatzkräften weggeschickt. Für heute Nachmittag, 14 Uhr, hat sich NRW-Umweltminister Oliver Krischer angekündigt. Er will sich vor Ort ein Bild von der Lage am Emscherdeich machen.

11.10 Uhr: Häuser werden doch nicht evakuiert

Die Anwohner von rund 100 Häusern im Bereich des Stapp werden nun doch nicht evakuiert. Das sei wegen der erhöhten Lage des Wohngebietes nicht nötig, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Nur ein Betrieb, der in Ufernähe liegt, wurde vorsorglich geräumt. Die Mitarbeiter wurden nach Hause geschickt.

10.30 Uhr: Deich soll mit schwerem Gerät stabilisiert werden

Ein Bagger versucht am Freitagmorgen mit Steinen den Deich zu stabilieren. Zudem werden die Bäume auf dem Deich gerade entfernt, um mehr Platz für Großgeräte zu schaffen. Die Emschergenossenschaft versucht zudem, die Fundamente der Brücke zu sichern. „Das Problem ist nicht der Wasserstand, sondern die Fließgeschwindigkeit der Emscher“, erklärt Abawi weiter. Aber es gibt Hoffnung: Der Wasserstand der Emscher fällt um etwa zehn Zentimeter in der Stunde.

10 Uhr: Hundertschaft der Polizei wurde zum Deich nach Dinslaken gerufen

Der Deich ist auf einer Länge von etwa 100 Metern abgerutscht. Weiterhin brechen Brocken aus dem Damm und fallen ins Wasser. Eine Hundertschaft der Polizei wurde angefordert, um bei der Evakuierung von rund 100 Häusern im angrenzenden Wohngebiet zu helfen. Die Räumung sei nur vorsorglich geräumt, selbst wenn der Deich bricht, seien die Häuser nicht in Gefahr, weil das Wohngebiet etwas höher liegt als die Emscher, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft, der selbst vor Ort ist.

9 Uhr: Bürger meldete instabilen Deich am frühen Morgen bei der Polizei

Um 7.08 Uhr meldete sich ein Bürger bei der Polizei. Der Deich der Emscher im Bereich der Heerstraße sei instabil. Polizei und Feuerwehr sind vor Ort, ein Hubschrauber wurde zudem angefordert, der den Einsatzkräften Bilder von oben liefern soll.Dieser Bericht wird laufend aktualisiert.