München. Bei Germany's next Topmodel wird vieles anders: Viel enger wollen die Juroren rund um Heidi Klum ihre “Modelmädchen“ betreuen. Nach dem Austausch der Show-Produktionsfirma und einem neuen Juror ist Klum “ein wenig nervös“. Der neue Look der Show holt diese vielleicht aus dem Quotentief.

Supermodel Heidi Klum beim Überraschungsbesuch in der Schule, im Hühnerstall beim Eiersuchen oder im heimischen Kinderzimmer - die achte Staffel der ProSieben-Castingsendung "Germany's Next Topmodel" startet ein wenig anders als gewohnt. Nicht die Blitzauswahl unter den letzten 50 bis 100 Mädchen markiert diesmal den Auftakt. Stattdessen haben Klum und ihr Jury-Kollege Thomas Hayo einige der Kandidatinnen, die es in die erste Folge geschafft haben, direkt zu Hause abgeholt - vor laufenden Kameras.

"Da bekommt man von Anfang an mit, woher die Mädchen kommen. Und den Kontrast, den sie erleben: Von der Küchenhilfe im Chinarestaurant ins Fashionbusiness nur eine Woche später", so Thomas Hayo.

Ganz nah an den Models

"Closer than ever" wurde als Motto der neuen Staffel ausgerufen. Näher als je zuvor werde der Zuschauer den Mädchen kommen, meint der Sender. Dieser Ansatz und ein paar weitere Veränderungen sollen das Interesse an der Castingsendung beflügeln, die mit schwächelnden Quoten zu kämpfen hat. 2,71 Millionen Zuschauer sahen bei der vergangenen Staffel im Schnitt zu - so wenig, wie noch nie.

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Die Produktionsfirma wurde ausgetauscht. "Ein bisschen nervös" sei sie deswegen schon, räumte Klum in einem Interview für ein Hochglanz-Magazin ein. "Jetzt sind es auf einmal lauter neue Leute, die einen neue Look kreieren wollten." Da mache man sich im Vorfeld schon Sorgen, "wie die Sendung nun aussehen wird".

Neue Männer an Heidis Seite

Wieder einmal wurde auch die Jury umgestellt. Der Modedesigner Thomas Rath hat nach zwei Staffeln nur noch einen Gastauftritt. An seine Stelle tritt der mexikanische Fotograf Enrique Badulescu. Er dürfte den "Topmodel"-Fans aus der vergangenen Staffel in Erinnerung sein, weil er bei einem Meerjungfrauen-Shooting über Bord ging. Raths Ausstieg sei "ein Wunsch des Senders" gewesen, gibt Klum zu Protokoll. Sie "vermisse" ihn.

Auch der quirlige Laufstegtrainer Jorge Gonzalez ("Hola Chicas!") ist nicht mehr dabei. Der gebürtige Kubaner zählte in den letzten drei Staffeln mit seinen High Heels zu den festen Größen der Show, versucht sein Glück nun aber bei RTL als Juror bei "Let's Dance". Das Laufstegtraining übernimmt jetzt unter anderen wieder Klum selbst. Die Juroren sollen in diesem Jahr nämlich stärker als Mentoren für die Mädchen auftreten.

Juroren wollen sich "wirklich extrem" um die Mädchen kümmern 

Sie wollten sich in diesem Jahr "wirklich extrem" darum kümmern, dass sie den Mädchen "das Einmaleins" des Modelbusiness beibringen, erklärt Hayo. Aber war das nicht schon immer das Ziel der Show? Was also ist neu? "Es wird jetzt noch intensiver und eins nach dem anderen abgehandelt", betont Hayo. Jede Woche werde es ein Schwerpunktthema wie Fotoshooting oder Casting geben, auf das die Mädchen sich dann "fokussieren" sollten.

Den Traum, Klums "Topmodel" zu werden, träumen immer noch zahlreiche junge Mädchen: Insgesamt haben sich laut ProSieben diesmal 15.280 Mädchen in 21 Städten beworben. Unter den letzten 25 ist etwa die Schülerin Katharina (16) aus Hessen, die vor allem durch ihre Größe mit 1,83 Meter heraussticht. Durch eine Hormontherapie habe sie verhindert, dass sie sogar 1,90 Meter groß wurde, verrät sie in ihrem Vorstellungsvideo auf der "Topmodel"-Internetseite. Lisa (16) aus Niedersachsen nahm dagegen 25 Kilo ab, bevor sie ihre Modelambitionen verfolgte.

Auf den Durchbruch warten

Der große internationale Durchbruch der bisherigen Gewinnerinnen lässt indes weiter auf sich warten. Die Konkurrenz sei "nun mal riesengroß", sagt Hayo. Täglich kämen "Hunderte von neuen Mädchen in New York an, die alle wunderschön sind". Da komme es auf Durchhaltevermögen und auch Glück an. "Wir können die Mädchen schulen, was sie dann daraus machen, das hängt aber auch von ihnen ab". Der Gewinnerin des letzten Jahres, Luisa Hartema, räumt er gute Chancen ein, auch international zu arbeiten. Kürzlich lief sie auf der Fashion Week in New York.

Die aktuellen Kandidatinnen dürfte eines besonders freuen. Wenn Klum die symbolischen Fotos für den Einzug in die nächste Runde verteilt, dann will sie dies nicht mehr künstlich in die Länge ziehen. "Anstatt sofort Ja zu sagen, sollte es immer eine emotionale Achterbahnfahrt sein", verrät sie. Die langen Pausen habe sie aber immer als "unnatürlich" empfunden. (dapd).