Essen. . Die elfte Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ beginnt gleich mit Krawall. Dieter Bohlens neue Jury-Kollegen können sich nicht einigen und eine Kandidatin bedroht Rapper Kay One. Außerdem gibt es einen Zwerg mit Wiedererkennungswert und ein Macho-Geständnis.

Neue Staffel, neue Jury, neues Glück – die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ geht in die elfte Runde. Dieter Bohlen hat seine Mitjuroren mal wieder komplett ausgetauscht. Anstatt Mateo und der Kaulitz-Zwillinge dürfen sich jetzt Prince Kay One, Mieze Katz und Marianne Rosenberg mit Bohlens Entscheidungen abfinden. Konflikte zeichnen sich schon in der ersten Sendung ab. Dafür balancieren die Kandidaten wie gewohnt zwischen Wahnsinn und Genialität.

Barney aus der Sitcom „How I met your mother“ erläuterte seinen Freunden einst die „Vicky Mendoza Diagonale“, auch „Heiß/Irre-Skala“ genannt. Je verrückter eine Frau, desto attraktiver müsse sie sein, so die Theorie. Auch auf DSDS trifft das zu: Je durchgeknallter ein Kandidat, desto besser muss er oder sie singen können. Allerdings gab es gleich in der ersten Show einige starke Ausfälle in beide Richtungen zu bewundern.

Dieter Bohlen zieht hartnäckigem Sänger den Stecker

Ob Paramasuthan Paramatas (18) schon einmal über seinen eigenen Namen gestolpert ist? Wohl kaum. Der 18-Jährige demonstrierte der Jury erst einmal stolz seine Fähigkeiten als Beat-Bauer. Das, was er da auf seinem Keyboard zusammenhackt, klingt zwar stark nach dem Autorhythmus, aber Paramasuthan, dessen Wurzeln in Asien liegen, geht voll drauf ab. Oder wie soll man sein Gezappel bezeichnen? Ein bisschen erinnert es an Bollywood, nur in doppelter Geschwindigkeit. Singen kann Paramasuthan übrigens nicht. Aber er versucht es so lange, bis Jurorin Mieze Katz (übrigens die Sängerin von Mia) die Hände über dem Kopf zusammenschlägt: „Bitte nicht noch eins!“ Dieter Bohlen zieht dem hartnäckigen, aber talentfreien Musiker schließlich den Stecker.

Zu weit auf der „Irre-Seite“ der Skala bewegt sich auch Artur Esau aus Menden. Russen können trinken und singen, behauptet er, wird dann vor der Jury aber ganz klein mit Hut. Er versucht sich an dem Lied „VIP“ von Juror Kay One, mehr als ein Krächzen kommt ihm aber nicht über die Lippen. Und das trotz Wort-Für-Wort-Coaching vom Original. „Du wirst dich damit in Deutschland blamieren“, warnt ihn Bohlen, als er ein weiteres Liedchen anstimmen möchte. Da wird Artur wohl bewusst, dass ihn die Zuschauer nicht als Gänsehaut-, sondern eher als Fremdschämkandidaten in Erinnerung behalten werden. „Können wir das machen, dass ich nicht gezeigt werde?“ Nein, können sie nicht. Trotzdem singt Artur, kassiert vier „Neins“ und droht dann sogar noch, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Batman als Nachnamen und Amy Winehouse in der Stimme 

Das waren schon mal zwei Verrückte. Ihre Königin sparen wir uns bis zum Schluss auf. Vorher aber eine echte Favoritin für die Live-Shows: Elif Batman. Der Nachname ist echt. Echt türkisch. Die 17-Jährige sagt zwar von sich, sie habe das vielbeschworene „Package“, also gutes Aussehen (relativ) plus guter Stimme (überbewertet), aber arrogant wirkt sie nicht. Und singen kann sie! Wenn man die Augen schließt könnte man fast glauben, Amy Winehouse wäre auferstanden. Das gibt vier „Jas“ und ein Lob vom Dieter: „Du hast echt Soul in der Stimme!“ Aber echt mal!

Auch sie ist ein Extrem – aber eines, das man sich gerne anhört. Vanessa Valeria Rojas. Allein dieser Name! - [Oh ja, rollen Sie das „rrrrrrr“ ganz kräftig, und dann bitte noch ein scharfer Zischlaut beim „j“ - perfekt!] - Vanessa ist mit 22 Jahren im perfekten Alter: Raus aus der emotional instabilen Jugend, die ja gerne mal heult, wenn der Dieter wieder etwas Böses sagt, aber noch nicht zu alt und zu faltig, um sich die nächsten 10 Jahre im Musikgeschäft einen Namen zu machen. Vanessa hat auch die perfekte Stimme. Sie singt gerne Deutschpop, trägt dazu das perfekte Outfit aus Lederjacke und Strickmütze. Sie interpretiert, nein, imitiert ein Lied von Silbermond und wirkt dabei wie eine Kopie. Bohlen möchte sie trotzdem sofort ins Tonstudio schleppen. Eine geölte Stimme macht sich auf seinen schnell geschriebenen Liedern schließlich immer gut. Leider, leider tanzt Vanessa auf unserer „Talentiert/Irre-Diagonale“ ein wenig zu weit im „Talentiert“-Bereich, um im Gedächtnis zu bleiben.

„Ich sehe dich eher so in der Fußgängerzone.“

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© Maxi Perez-Bursian (19) aus Leipzig. Foto: RTL / Markus Nass

Maxie Perez-Bursima – [Nun können Sie das mit dem „rrrrr“ ja schon, dann klemmen Sie sich jetzt beim „z“ die Zunge schön zwischen die Zähne] – spielt mit der Diagonale Seilspringen wie ihre Namensgeberin Vicky Mendoza. Ossi-Akzent, ausgewaschener roter Sidecut, schlechte Haut, „Klamotten wie ein Junge“ (Zitat Mieze), von der Natur mit nur 1,56 m gesegnet, die sie nicht durch High-Heels zu verbergen versucht – eine Herausforderung für die Jury. Die 19-Jährige hat sich ein Jahr Urlaub vom Studium genommen, um sich ihrer Musik zu widmen. Hohe Erwartungen bei der Jury. Herbe Enttäuschung als sie verrät, dass sie „You drive me crazy“ von Daniel Küblböck singen möchte. Doch dann schwingt sie die Gitarre, rotzt die Zeilen auf ihre ganz eigene Weise herunter und spaltet die Jury, im wahrsten Sinne des Wortes. Kay One, bei dem zwei möglichst freiligende Brüste schon ein „Ja“ bedeuten, meint: „Ich sehe dich eher so in der Fußgängerzone.“ Marianne Rosenberg meint, für das DSDS-Niveau würde es einfach nicht reichen. Mieze mag es unkonventionell. Sieht sie in Maxie vielleicht eine Schwester im Geiste? Und Dieter? Der ist hin und weg. „Ich finde dich ganz toll“, sagt er und schwärmt von Wiedererkennungswert (sprich: Freak) und Künstler (sprich: Talent). Maxie ist weiter, weil Mieze ihre Joker-Jurorin ist. Na dann, Miss Mendoza, freuen wir uns auf dem Recall.

Gesang wie ein Unfall 

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Bei Melissa Omeragic stimmt etwas nicht. Entweder nimmt sie Drogen oder sie hat ein anderes psychisches Problem oder sie ist eine sehr gute, und vor allem gut bezahlte Schauspielerin. Sie sieht aus wie Christiane F., redet wie Gina Lisa Lohfink und singt wie – hm, man möchte jetzt keine Unfälle mit Tieren als Vergleich heranziehen, aber doch - so ähnlich.. Jedenfalls pöbelt Melissa Kay One wegen seines Streits mit Bushido an, dann heult sie ihr Lied und schwingt dabei geistesabwesend die Gitarre. Dann pöbelt sie wieder. Die Juroren blicken entsetzt, versuchen ihr aber so schonend wie möglich ihr einstimmiges „Nein“ zu vermitteln. Melissas Reaktion: „Wie können Sie sagen, ich habe kein Herz? Ich bin doch nur ein kleines Mädchen. Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben.“ Oh doch, haben wir aber. Schließlich lässt sich Melissa zum Gehen überreden. Das war eigentlich genug Verrücktheit für die ganze Staffel.

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© Melisa Omeragic (18) aus Baesweiler. Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Die könnte übrigens nicht nur wegen der Kandidaten spannend werden. Offenbar wurde es Dieter Bohlen in den letzten Staffeln mit seinen braven Mitjuroren zu langweilig. Ein wenig Kontra hat er ja im vergangenen Jahr von Mateo bereits bekommen. Mit Mieze Katz und Marianne Rosenberg hat er sich sogar zwei Kolleginnen geholt, die nicht immer seiner Meinung sind. Wird der Pop-Titan auf seine alten Tage etwa streitlustig?

Mieze reicht's, Mieze geht

Marianne Rosenberg ist emanzipiert und hat für Machos und Kleinmädchen-Augengeklimper nicht viel übrig. Mieze zieht Talent eindeutig einem gut gefüllten Büstenhalter vor. Kay One sieht das genau anders herum. Tanja Tischewitsch, 24 und Flugbegleiterin, trumpft mit tiefem Dekolleté. Nach 30 Sekunden, in die sie etwa 20.000 sinnbefreite Wörter untergebracht hat, sich mehrfach durch die lange braune Mähne gefahren ist und auf dem blauen Stern am Boden herumgezappelt hat, weiß man: Die Frau nervt. Wo ist nochmal die Lautlos-Taste? Oder lieber ganz ausschalten? Singen kann sie so lala. Das erkennt zumindest der weibliche Teil der Jury. Und auch Dieter Bohlen sieht das anfangs so. Nur Kay One kann seinen Blick nicht von Tanjas Vorzügen losreißen und gibt ihr ein Ja. Da entscheidet sich Dieter Bohlen um und möchte Tanja ebenfalls weiterkommen lassen. Für Mieze ist das zu viel. Sie steht auf und geht.

Kay Ones Einstellung kommt bei Marianne Rosenberg nicht gut an. Kay One ist nämlich ein Macho, wie er im Buche steht. Gehört in seinem Business vielleicht dazu. Seine Freundin würde er niemals alleine ausgehen lassen und arbeiten dürfe sie auch nicht: „Dann ist sie abhängig von mir und kann den Mund nicht so weit aufmachen.“ Da weiß selbst die Schlagersängerin nicht, was sie antworten soll. Vielleicht schlägt sie ja in der nächsten Sendung zurück.

DSDS-Casting in Essen

Einige Hundert angehende Superstars singen in Essen vor und hoffen auf ihre Chance, entdeckt zu werden.
Einige Hundert angehende Superstars singen in Essen vor und hoffen auf ihre Chance, entdeckt zu werden. © Sebastian Konopka/WAZ FotoPool
Einige Hundert angehende Superstars singen in Essen vor und hoffen auf ihre Chance, entdeckt zu werden.
Einige Hundert angehende Superstars singen in Essen vor und hoffen auf ihre Chance, entdeckt zu werden. © Sebastian Konopka/WAZ FotoPool
Einige Hundert angehende Superstars singen in Essen vor und hoffen auf ihre Chance, entdeckt zu werden.
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