Wuppertal/Essen. Per Allgemeinverfügung wollte Wuppertal die 2G-Regel einführen. NRW hat dem Sonderweg bereits zugestimmt, der Rat die Entscheidung vertagt.
Mit einer Allgemeinverfügung wollte die Stadt Wuppertal die 2G-Regel einführen, doch der Rat der Stadt hat am Dienstagabend diese Entscheidung vertagt. So sei über den Vorschlag diskutiert worden und festgestellt worden, dass weiterer Informationsbedarf besteht, sagt Thomas Eiting, Sprecher der Stadt Wuppertal. "Nun soll im Hauptausschuss entschieden werden." Dieser soll in einer Sondersitzung zusammenkommen. Wann diese stattfindet, muss noch festgelegt werden.
Viel Zeit bleibt der Stadt Wuppertal allerdings nicht. Am 17. September läuft die aktuelle Version der Corona-Schutzverordnung des Landes aus. Dementsprechend kann auch die Allgemeinverfügung nur bis zum 17. September gelten.
"Zu dieser Art der Allgemeinverfügung hat das MAGS sein Einvernehmen erteilt", erklärt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales auf Nachfrage. "Kreise und kreisfreie Städte können schon heute – in Rücksprache mit dem MAGS – strengere Regeln als die der Corona-Schutzverordnung erlassen." Auch private Veranstalter haben nach Angabe des MAGS die Möglichkeit, den Zugang zu ihren Einrichtungen durch eine 2G-Regel zu beschränken.
Die 3G-Regel in NRW ist von dieser Zustimmung aber unberührt. Aber: "Das MAGS beobachtet die weitere Entwicklung sehr genau", teilt ein Sprecher mit.
2G-Regel in Wuppertal: Beschränkung für Personen ab 18 Jahren
In Gaststätten und unter anderem bei Kultur- und Sportveranstaltungen soll dann also nur noch Personen Zutritt gewährt werden, die immunisiert oder genesen sind. Ausnahmen sollen beim Einkauf, dem Einzelhandel und allen weiteren Bereichen der Daseinsvorsorge gelten. Gelten soll die 2G-Regel für alle Personen ab 18 Jahren.
Bei städtischen Veranstaltungen will die Stadt Wuppertal die 2G-Regel in geschlossenen Räumen durchsetzen, "um von weiteren verschärfenden Maßnahmen absehen zu können", heißt es in der Verfügung. Private Betreiber und Betreiberinnen ruft die Stadt "dazu auf, nur nachweislich geimpften und genesenen Personen Zugang zu ihren geschlossenen Räumen zu gewähren." In vielen Bereichen müsse die Stadt also appellieren, erklärt Stadtsprecher Thomas Eiting.
2G-Regel in Wuppertal: "Exponentiell angestiegene Fallzahlen"
Mit der Verschärfung der gelten Corona-Regeln will die Stadt Wuppertal die Zahl der Neuinfektionen reduzieren. Am Mittwoch lag die Sieben-Tages-Inzidenz bei 214,9 - der zweithöchste Wert in NRW hinter Leverkusen (249,5).
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"Die in den letzten Wochen exponentiell angestiegenen Fallzahlen zeigen, dass mit den gegebenen Vorgaben allein die Corona-Situation nicht unter Kontrolle zu bringen ist", erklärt die Stadt. Der überwiegende Anteil der Neuinfektionen in Wuppertal betreffe aktuell die unter Dreißigjährigen. Nach Angaben der Stadt verteilen sich die Neuinfektionen wie folgt: 0-9 Jahre 26,4%; 10-19 Jahre 25,1% und 20-29 Jahre 12,1%.