Am Niederrhein. .

Überrascht haben Politiker in der Region auf die Pläne der Deutschen Bahn reagiert, statt eines Ausbaus der Betuwe-Linie auf Blockverdichtung und auf einen Bypass zwischen Oberhausen und Wesel über die sogenannte Walsumer Zechenbahn zu setzen.

Hamminkelns Bürgermeister Holger Schlierf hat sofort nach Bekanntwerden der Pläne einen Brief ans Verkehrsministerium in Düsseldorf mit der Bitte um zusätzliche Informationen formuliert.

Zur Blockverdichtung ist die Position seiner Stadt klar: „Das ist natürlich nicht hinnehmbar. Wir werden natürlich für die Blockverdichtung ein Planfeststellungsverfahren fordern. Ohne geht’s nicht“, , kündigt der Technische Beigeordnete der Stadt, Hans-Georg Haupt, an. „Wir haben schon lange vermutet, dass die Bahn in den kommenden Jahren den Verkehr noch auf den alten zwei Gleisen abwickeln will.“ Die neuen Steuerungssignale seien bereits installiert. Rein technisch könne mit der Blockverdichtung begonnen werden.

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Der Voerder Bürgermeister Leo Spitzer konnte gestern die Zeitung nur mit gemischten Gefühlen lesen. „Auf der einen Seite freut es mich natürlich, dass die Zechenbahn stärker aktiviert werden soll. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht möglich, über diese Strecke einen Teil des Verkehrs der Betuwe umzuleiten.“

Zum Verständnis: Die Strecke zwischen Walsum und Emmelsum ist einspurig und nicht elektrifiziert und läuft zum großen teil auf einem Damm.„Da ist mit Lärmschutz gar nichts“, betont Spitzer. Deshalb könne die Strecke auch keinen Teil des Betuwe-Verkehrs aufnehmen. „Da würde Voerde gleich von zwei Seiten Lärm abbekommen.“

Während eine stärkere Ausnutzung der Walsumer Zechenbahn, die auch Spellener Kreisbahn genannt wird, rechtlich problemlos machbar ist, dürfte für einen Weiterbau über den Wesel-Datteln-Kanal wohl ein Planfeststellungsverfahren notwendig werden. „Da sitzen wir dann wieder mit im Boot“, betont Spitzer mit Blick auf die Blockade-Potenziale der Stadt.