Balve. Simone Blum hat beim Bal ve Optimum 2016 überraschend den deutschen Meistertitel der Springreiterinnen gewonnen. Mit ihrer Stute Alice gewann sie das Stechen.

Sie weiß es gar nicht mehr so genau. „Dieser blöde Fehler ist uns am vorletzten oder drittletzten Hindernis des Stechens unterlaufen“, sagt Simone Blum und lacht herzlich. Sie lacht, weil es seit wenigen Augenblicken ziemlich egal ist, an welchem Sprung sie im vergangenen Jahr den Titel bei der deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen herschenkte.

Den Titel, den sie mit ihrer Stute Alice an diesem Samstagnachmittag im Juni 2016 in Balve im Zweier-Stechen gegen Angelique Rüsen auf Charity so souverän gewann. Nach Silber vor Jahresfrist schmücken dieses Mal Meisterschärpe und goldene Schleife Pferd und Reiterin.„Angelique hat im Stechen sehr schnell vorgelegt“, erzählt die 27-Jährige aus Zolling, die für den LRFV Massenhausen startet.

„Und Alice ist speziell, ein bisschen schwierig, eine Fuchsstute halt, aber sie ist offensichtlich auch schnell.“ Am Ende blieb Blum fehlerfrei und ritt nach 46,34 Sekunden durch die Zeitmessung. Ihre Konkurrentin vom RFV Alt Marl, die als Bereiterin bei Christian Ahlmann arbeitet, blieb zwar ebenfalls ohne Abwurf, benötigte für den Parcours im Stechen aber 49,52 Sekunden.

In den vorherigen vier Umläufen der deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen waren Blum und Rösen als einzige Starterinnen ohne Fehlerpunkte geblieben."Ich reite das Pferd noch nicht so lange", sagt die 24-jährige Rösen, "dass es bei meiner Premiere hier so gut läuft, hätte ich nie im Leben gedacht."

Rang drei der nationalen Titelkämpfe belegte Kendra Claricia Brinkop (TRSG Holstenhalle Neumünster) auf A la Carte NRW mit insgesamt 0,25 Fehlerpunkten. „Wir haben ein sehr großes Starterfeld gesehen“, sagte Disziplin-Bundestrainer Heinrich-Hermann Engemann, „und das Niveau war sensationell gut.

“Wer die neue deutsche Meisterin der Springreiterinnen ist? „Ich bin Simone Blum, 27 Jahre alt und habe einen Masterabschluss in Biologie und Chemie“, sagt die Bayerin grinsend über sich. Ihr Vater Jürgen ging bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta/USA als Vielseitigkeitsreiter in der Mannschaft an den Start und legte seiner Tochter die Leidenschaft für Pferde quasi mit in die Wiege.

„Nach dem Ende des Studiums konzentriere ich mich jetzt erstmal komplett auf die Reiterei“, erzählt Simone Blum weiter, „ich habe schließlich Alice im Stall und muss das genießen und ausnutzen.“ In Balve klappte dies bereits hervorragend - und ohne dummen Fehler am vorletzten oder drittletzten Sprung.

Damen, Endstand nach 2 Wertungsprüfungen: 1. Simone Blum (Zolling) Alice 0 Strafpkt./46,34 Sek.; 2. Angelique Rüsen (Herborn) Charity 0/49,52 - beide im Stechen; 3. Kendra Claricia Brinkop (Neumünster) A la Carte 0,25 Strafpkt.; 4. Inga Czwalina (Burg auf Fehmarn) Silver Surfer; 5. Eva Bitter (Bad Essen) Perigueux; 6. Laura Klaphake (Steinfeld) Silverstone; 7. Sarah Nagel-Tornau (Sendenhorst) Baquero; 8. Laura Klaphake (Steinfeld) Catch me if you can alle 4