Essen. Bei der “Night of Innovation“ erklärt der Weltstar, warum er die Energiesparlampe für eine wichtige Erfindung hält - und reiht sich ein in die Riege von Promis, die bei der Eröffnungsgala zum IdeenPark über die Technik-Themen der Zukunft diskutiert.
Er blinzelt nicht einmal inmitten all der Blitze. Dafür ist er Weltstar. Was macht denn Orlando Bloom in Essen, der alte Pirat? Natürlich paradiert er souverän über den in diesem Fall grünen Roten Teppich, den ThyssenKrupp am Freitagabend in der Messe für den Hollywood-Star und weitere Promi-Gäste der „Night of Innovation“ ausgerollt hat. Für einige mag das schon Ziel genug sein, für einen wie Bloom ist der Grüne Teppich nur der Weg. Sein Anliegen ist grün.
Es geht um ernste Anliegen
Orlando ist gebucht, um in Essen zu erklären, wie man sein Leben umweltbewusster gestaltet – und geht mit Beispiel voran. Schließlich war er schon in „Fluch der Karibik“ mit Windkraft unterwegs. Die wichtigste Erfindung?, wird er am Grünen Teppich gefragt. "Energie. Ich denke, wir müssen heute Was wir heute effizienter mit ihr umgehen." Bloom empfiehlt banalerweise die Energiesparlampe - aber die Diktion und Haltung: britisch, begnadet, bloomig. Mehr davon! Aber es gibt nur noch ein Küsschen für Frau Hiesinger im grünen Abendkleid, einen Händedruck für ihren Mann, den Gastgeber und ThyssenKrupp-Chef. Und wir werden Bloom erst auf der Bühne wiedersehen, wo er erklärt, wie er sein Anwesen gestaltet hat. Grün nämlich.
Aber ThyssenKrupp hat Bloom natürlich nicht als Energiesachverständigen eingeladen, sondern, um mit der Gala am Vorabend des „IdeenParks“ eine Idee zu setzen: Technik ist sexy! Das ist – stark vereinfacht – ja auch die Botschaft dieser zweiwöchigen kostenlosen Erlebnismesse, die Jugendlichen und Kindern Impulse geben soll. Es fehlen ja jedes Jahr 10.000 bis 20.000 Absolventen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Tendenz steigend. Und Insbesondere Frauen sind gefragt. Nur elf Prozent der Ingenieure sind weiblich.
Wissensvermittlung "aus Liebe zur Sache"
Technik und Glamour – natürlich wäre das arg eindimensional. Drum hat der Essener Konzern auch Wikipedia-Gründer Jimmy Wales dazugeladen, der mit anderen Experten diskutiert, wie Technik Bildung verändert. Wales scheint ohnehin Gefallen zu finden an der Region (oder den lukrativen Auftrittsangeboten aus derselben), denn im März war er schon in Duisburg zu Gast bei der Stiftung Mercator. „Wissen sollte frei sein“, sagte er damals, das wird auch in Essen sein zentraler Satz sein. Warum? Weil Mitmachen erwünscht ist. „Es gibt so viele intelligente Menschen, die einfach gerne zu etwas beitragen. Aus Liebe zur Sache. Das ist besser, als World of Warcraft zu spielen.“
Und was hat es mit Peter Lohmeyer auf sich? Technik? "Wenn's nicht kompliziert ist, bin ich dabei." Beste Erfindung? "Das Fahrrad." Womit Lohmeyer schon deutlich weitergeht als sein Schauspielkollege Armin Rohde, der "das Rad" als Dreh- und Angelpunkt menschlicher Entwicklung sieht, gleich gefolgt von der Halbleitertechnik. Ob die Herren selbst einmal wissenschaftlich aktiv geworden sind als Dötze? "Da hab ich mal mit Ameisen experimentiert", sagt Lohmeyer. Und reiht sich damit humormäßig neben Gesellschaftsdame Monica Ivancan ein, die zugibt, dass ihre Yps-Urzeitkrebse nach einer Woche eingegangen sind.
Auch Fußball braucht neue Technologien
Keine Sorge. Auf den Bühnen des Ideenparks und auch am Freitagabend geht's gehaltvoller zu. Aber durchaus handfest. Zum Beispiel Fußball und Technik. Sir Geoffrey Hurst redet mit Hans Tilkowski über neue Technologien zur Torlinienüberwachung, und der Mann kennt sich aus. Er schoss das Wembley-Tor 1966. Gegen Tilkowski. Seltsamerweise ist der gegen den Beweis. Dabei hat er klar gesehen, dass der Ball NICHT drin war.
Einige Stars auf der Bühne sind allerdings gar nicht aus Fleisch und Blut: Der künstliche Vogel Smartbird fliegt so elegant wie seine Vorbilder. "Karbonfaserschnickschnack", schnackt die Moderatorin des Galaabends, Anke Engelke, aber ein Lächeln zaubert die Technik doch auf die Gesichter im Publikum. So wie auch der menschenähnliche Roboter Asimo, der sogar laufen kann wie Michael Jackson – nur vorwärts. So zeigt also die „Night of Innovation“ schon mal die Höhepunkte, die die geschätzten 400.000 Besucher ab Samstag auf dem IdeenPark erwarten.
• Da tritt Nationaltorhüterin Nadine Angerer gegen den automatisierten Fußballschuh DAVID an. FunBox (Halle 2), 10 – 12 Uhr.
• Die Heimatkultband Rekk produziert vor aller Ohren einen Song.
IdeenSounds / Gläsernes Studio (Halle 2), ganztägig.
• Und Schauspieler Peter Lohmeyer spricht am „Respekt!“-Stand mit ThyssenKrupp-Personalchef Ralph Labonte. Hoffentlich nicht über Ameisen. GaragenCity (Halle 1A), 12 Uhr.
Und vielleicht animiert der Ideenpark ja nicht nur Jugendliche. Selbst die Moderatorin des Galaabends, Anke Engelke, gibt in Bezug auf Technik zu: "Ich bin sehr 'old school'. Aber ich öffne mich neuen Technologien." Nun, was die Promis privat mit Technik zu tun haben, wollen wir der Fantasie überlassen. Aber könnten wir sie ohne Technik in unserem Wohnzimmer sehen oder hören? ... Kaum.