Essen. . Die Baustellen zur Modernisierung der S-Bahn-Linie 6 und Schienenersatzverkehr sind bald Geschichte. Ab Montag fährt die S6 wieder nach Fahrplan. Auch die Vollsperrung der A 40 wird Straßen NRW wie geplant am 30. September aufheben. Kurze Sperrungen wird es aber auch in Zukunft noch geben.

Auf der gesperrten A 40 liegen die Arbeiten voll im Soll. „Wir haben den Zeitplan eingehalten, sowohl auf den Brücken als auch im Tunnel“, meldete Annegret Schaber, Projektleiterin beim Landesbetrieb „Straßen NRW“, als Landesverkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Freitag für eine Halbzeitbilanz die Stadtwaldbrücke besichtigte. Auch die zweite große Baustelle dieses Sommers liegt im Plan: Die Bahn wird ab Montag wieder die S-Bahn-Linie 6 nach Fahrplan rollen lassen.

Vor Beginn der Pressekonferenz unter der Stadtwaldbrücke stellte der Minister seinen Parteigenossen und Landtagskollegen Britta Altenkamp und Peter Weckmann die Sicherheitsnachfrage: „Habt ihr irgend etwas Nörgeliges gehört?“ Hatten sie nicht. Also konnte Michael Groschek in die Vollen gehen. Eine „hervorragende Vorplanung“ und ein „ausgezeichnetes Teamwork“ habe dafür gesorgt, dass die Arbeiten nicht nur im Zeitplan lägen, sondern auch die befürchteten Verkehrsbelastungen fast völlig ausgeblieben seien. „Die Polizei hat mir versichert, dass der Verkehr noch nie so stauarm gelaufen sei wie in diesen Ferien.“

„Der Bund beobachtet aufmerksam, was hier passiert“, sagte Groschek. Mit der Vollsperrung habe NRW „mutig neue Wege beschritten“. Allerdings: Wäre das Verkehrschaos gekommen, „dann wäre ich jetzt der Prügelknabe“.

Das kann noch passieren, das weiß auch Groschek. „Die zweite Halbzeit ist die eigentliche Belastungsprobe. Jetzt kommt der Ernstfall“, sagte Groschek mit Blick auf das Ferienende. Er rief Berufspendler auf, Gleitzeiten auszunutzen, die Hauptverkehrszeiten zu vermeiden und auf Bus und Bahn auszuweichen. Diese Möglichkeit werde durch das Ende der S6-Sperrung attraktiver.

Insbesondere im Tunnel wird es vor allem an Wochenende Sperrungen geben

„Auch wir haben unseren Zeitplan eingehalten“, sagt Franz Heumüller, Sprecher der Bahn NRW. Die S 6 wird Montag wie geplant wieder rollen. Die Bahnhöfe Stadtwald, Werden und Kettwig, die ebenfalls umgerüstet werden, sind begehbar, aber längst nicht fertig. Das war auch nicht geplant. Die Arbeiten werden noch Monate weiter gehen.

Das gilt auch für die A 40. Projektleiterin Annegret Schaber ist zuversichtlich, die Sperrung am 30. September aufheben zu können. Fertig ist der Landesbetrieb dann aber noch nicht. Insbesondere im Tunnel wird es vor allem an Wochenende Sperrungen geben.

Wird der Landesbetrieb an der A 40 mit den geplanten 18 Millionen Euro auskommen? Nein, sagt die Projektleiterin. Der Landesbetrieb lässt über die Planungen hinaus Schäden sanieren, die nach Ende der Sperrung viel teurer kommen würden. Annegret Schaber: „So günstig kommen wir nie wieder an die Strecke heran.“ Fragen nach der Höhe der Mehrkosten ließ sie offen: „Wir haben keine Zeit für Kosten-Verhandlungen. Wir müssen bauen, bauen, bauen.“ Der Minister sprang ihr bei mit der Schätzung von Mehrkosten auf zwei Millionen Euro. „Unser Bagger-Ballett wird keine Elbphilharmonie-Kosten verursachen.“