Düsseldorf. . Die Sterberate in NRW ist im November überdurchschnittlich gestiegen. Auch im Vergleich zu anderen Jahren. Liegt's an der Corona-Pandemie?

Lässt die Corona-Pandemie die Sterbezahlen in NRW steigen? Pandemie-Leugner bezweifeln das. Statistiker aber sehen inzwischen Belege für eine solche "Übersterblichkeit".

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In Nordrhein-Westfalen sind im November 18.100 Menschen gestorben - das sind etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Wie das Statistische Landesamt (IT NRW) in Düsseldorf am Mittwoch mitteilte, war die Anzahl der Verstorbenen im November des laufenden Jahres auch im Vergleich zu den Novembermonaten der Jahre 2015 bis 2018 erhöht. Angaben zu den Todesursachen seien in der Statistik nicht erfasst, sagte eine Sprecherin auf die Frage nach möglichen Auswirkungen des Coronavirus.

NRW: Im November 1100 Todesfälle mehr als im Oktober

Im November des laufenden Jahres sind nach Angaben der Statistiker rund 1100 Menschen mehr gestorben als im Oktober. Das sei ein Zuwachs von sechs Prozent. Dabei seien die Sterbefallzahlen zwischen Oktober und November eigentlich weitgehend konstant.

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Den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts zur Corona-Pandemie nach, werden in NRW inzwischen seit Beginn der Pandemie im März 5608 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 gezählt (Stand Mittwoch, 23. Dezember 2020, 0 Uhr). Am Dienstag, 22. Dezember, seien innerhalb von 24 Stunden 183 weitere Todesfälle gemeldet worden. Die Zahlen stiegen in den vergangenen Wochen deutlich an. Mehr als 1100 Erkrankte waren - Stand Mittwoch, 23. Dezember - auf einer Intensivstation in Behandlung, davon wurden 619 Menschen künstlich beatmet.

Bundesamt für Statistik sieht Zusammenhang mit Corona-Pandemie

Die NRW-Statistik-Behörde weist darauf hin, dass die Daten zu den Todesfällen teilweise noch nicht abschließend geprüft seien. Die Sterbefallzahlen könnten sich mit Nachmeldungen der Standesämter noch erhöhen. Die Auswertung umfasse Todesfälle von Menschen, die in Nordrhein-Westfalen gestorben sind und dort auch gemeldet waren.

Dem Bundesamt für Statistik nach lagen auch im April 2020 die Sterbe­fallzahlen "deutlich über dem Durch­schnitt der Vorjahre", teilte die Behörde mit (externer Link): "Gleich­zeitig war ein Anstieg der Todesfälle zu beobachten, die mit dem Corona­virus in Zusammen­hang stehen." Als diese zurück­gingen, bewegten sich ab Anfang Mai auch die Sterbe­fallzahlen zunächst wieder etwa im Durch­schnitt. "Im August waren sie allerdings wieder erhöht", heißt es in einer Mitteilung: Dies gehe offenbar auf eine Hitzeperiode zurück. Auch die Sterbefallzahlen im September lagen etwas über dem Durchschnitt der Vorjahre. Und: "Nach durchschnittlichen Sterbefallzahlen in der ersten Oktoberhälfte, sind die Sterbefallzahlen seit der zweiten Oktoberhälfte wieder überdurchschnittlich." (mit dpa)