Während auf der Baustelle noch die Bagger fahren, wird in den Büros schon an der Eröffnungsfeier der Stadtgalerie am 24. September gefeilt. Eine Centermanagerin gibt es auch schon – Sandra Grosse, 29 Jahre alt, gebürtige Berlinerin und bald Neu-Wittenerin.

„Alles läuft planmäßig”, kann Concepta-Chef Dr. Andreas Martin verkünden. Im Frühjahr soll der Rohbau abgeschlossen sein. Die eine Woche, die die Bauarbeiter durch die extreme Kälte vor einigen Wochen verloren haben, sei schon wieder aufgeholt. Auch sonst war der Bauherr guter Dinge: Gut 95 Prozent der immerhin 12 500 Quadratmeter Verkaufsfläche (inklusive Gastronomie und Dienstleistungen) seien bereits vermietet, nur vier Ladenlokale noch zu haben.

Auch die Post wird in der Stadtgalerie am 24. September neu eröffnen. Ankermieter sind wie berichtet Saturn (knapp 3000 Quadratmeter), H & M und C & A mit jeweils etwa 1500 Quadratmetern. Hinzu kommt vor allem junge Mode mit New Yorker und Olymp & Hades. Alle binden sich übrigens langfristig an Witten – die Verträge laufen mindestens zehn Jahre, sagt Martin.

Wittener Geschäfte machen sich momentan noch rar in der neuen Stadtgalerie, auch wenn das Interesse jetzt wachse, so der Concepta-Chef. Ein Modegeschäft sei dabei und im „Foodcourt” – der Gastronomieinsel im Untergeschoss mit Bäckerei, Kaffeebar, Eisdiele etc. – auch eine Enoteca mit Wein und Feinkost aus der Wittener Umgebung. „Viele warten noch ab”, so Martin.

Parken sollen die Kunden der Stadtgalerie auf 450 Plätzen – die einen Euro pro Stunde kosten sollen. In einer Innenstadt gelten andere Regeln als auf der grünen Wiese, rechtfertigt Martin diese Entscheidung. Denn hier habe der Kunde nicht nur das Center, sondern auch eine gewachsene City. Außerdem sei eine Bewirtschaftung der Parkplätze auch finanziell notwendig.

Für die Eröffnung der Stadtgalerie hat Martin große Pläne – zu einem „Aufbruchsignal” für die Stadt könnte sie werden. Und damit die Wittener Händler dabei nicht in die Röhre gucken, will er eng mit ihnen zusammenarbeiten. Als Konkurrenz sieht er das neue Center nicht, sondern als Ergänzung des bestehenden Angebots in Witten – und auch als Magnet für neue Händler für die Bahnhof- und Ruhrstraße. „Witten war mal eine graue Fläche südlich von Bochum”, so Martin. Das werde sich jetzt ändern.

50 Millionen lässt sich Concepta die Stadtgalerie kosten. Mit einem Käufer rechnet das Unternehmen bei dieser angespannten Wirtschaftslage nicht. „Wir stellen uns darauf ein, sie selber zu betreiben.” Aber darüber, so Martin, mache er sich keinen Kopf.