Witten. . Jahrelang gammelte es vor sich hin, jetzt wird es abgerissen. Haus Wand, die Traditionsgaststätte an der Elberfelder Straße in Bommern, ist bald nur noch Geschichte. Es soll Pläne für eine exklusive Seniorenresidenz an dieser Stelle geben, was bisher aber nicht vom Eigentümer bestätigt wurde.
Das frühere Traditionslokal „Haus Wand“ in Bommern ist nur noch ein Schutthaufen. Das Namensschild mit der Bierwerbung steht zwar noch. Aber seit Freitag (17.10.) arbeitet sich der Abrissbagger fleißig voran. Als Erstes kamen der Heizöltank und alle Schadstoffe raus, die fachgerecht entsorgt werden. Die Bauarbeiter trennen Metall und Holz.
Container werden auf das Grundstück gestellt, um die riesigen Mengen an Bauschutt aufzunehmen. Es riecht modrig und feucht an der Abrissstelle auf der Elberfelder Straße. Kein Wunder, denn der lange Leerstand verschlechterte die ohnehin nicht mehr gute Bausubstanz offenbar merklich.
Stadt von neuen Plänen nichts bekannt
Die Stadt bestätigt den genehmigten Abriss des Lokals. Doch von neuen Plänen für die künftige Nutzung der Immobilie ist noch nichts bekannt. „Ein neuer Bauantrag liegt bisher jedenfalls nicht vor. Es gab lediglich eine Bauvoranfrage Ende letzten Jahres“, erklärt Stadtsprecherin Lena Kücük dazu.
Nach Informationen dieser Zeitung soll auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück eine exklusive Senioren-Residenz mit einem Angebot für gehobenes betreutes Wohnen entstehen. Angeblich soll zu dem Neubau auch ein eigener Swimmingpool beziehungsweise ein Schwimmbad für die Bewohnerinnen und Bewohner gehören.
Immobilie gehört seit 2009 SchöWo
Wie zu erfahren war, laufen derzeit Gespräche mit möglichen Investoren. Eine komplett fertiggestellte Planung und Finanzierung gibt es aber noch nicht. Als Betreiber ist angeblich die Firma SchöWo Wohnbau im Gespräch. Sie hatte Gebäude und Grundstück bereits 2009 erworben. Sie wollte es weiterverkaufen. Das schon 2012 bekanntgewordene Projekt, Haus Wand in altengerechte Eigentumswohnungen umzuwandeln, kam bisher aber nicht zustande. Eine Bestätigung seitens SchöWo gibt es nicht. Bedarf für neue Angebote für betreutes Wohnen gäbe es wohl.
Schließlich werden die Bürger immer älter und legen Wert auf möglichst selbst bestimmtes Wohnen mit einer guten Betreuung in allen Belangen. So gesehen könnte sich ein solches Projekt auf diesem attraktiven Grundstück an der Elberfelder Straße durchaus rechnen und auch realisieren lassen.
Familie Bolte bewirtschaftete Traditionslokal
Seit Jahren gammelt die einst beliebte Traditionsgaststätte nun schon vor sich hin. „Es tut weh, mein Elternhaus in diesem Zustand zu sehen“, sagte vor zwei Jahren Petra Lusebrink, geborene Bolte, im Gespräch mit dieser Zeitung. Ihre Familie bewirtschaftete jahrzehntelang Haus Wand. Im Schatten der uralten Bäume konnte man einst sogar Minigolf spielen.
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