Ein „Juwel der Technikgeschichte“ können Besucher am Sonntag auf Zeche Nachtigall in Aktion erleben. Um 14.30 Uhr setzt das Industriemuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe die historische Dampffördermaschine im Maschinenhaus in Betrieb.
Mit Hilfe solcher Anlagen wurden einst Menschen und Maschinen in die tiefen Schächte des Ruhrgebiets befördert und gleichzeitig viele Tonnen Kohle zutage gebracht, heißt es in einer Vorankündigung. Die historische Dampfmaschine auf Zeche Nachtigall kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken.
Ursprünglich wurde sie für eine Baumwollspinnerei in Gronau gebaut. Sie nahm dort 1887 ihre Arbeit auf. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in der Textilindustrie wurde sie 1911 umgebaut und ging noch im selben Jahr als Abteuf-Fördermaschine auf Zeche Jacobi in Oberhausen in Betrieb. Von 1921 bis 1973 diente sie als Fördermaschine auf der Zeche Franz-Haniel (später Prosper Haniel).
Das Westfälische Landesmuseum für Industriekultur baute das Relikt der Bergbaugeschichte 1987 ins Maschinenhaus der Zeche Nachtigall ein und restaurierte die Anlage. Heute wird die Fördermaschine nicht mehr mit Dampf, sondern elektrisch betrieben.
Die Vorführung der historischen Dampffördermaschine ist im Museumseintritt enthalten. (Erwachsene drei Euro, Kinder 1,50 Euro, Familienkarte 7,50 Euro).