Die Universität Witten/Herdecke sieht sich in ihrer wirtschaftlichen Stabilität weiter gestärkt. Die Software AG Stiftung mit Sitz in Darmstadt hat als Hauptgesellschafter ihre Ausfallbürgschaft von zehn auf 20 Millionen Euro erhöht. Die private Hochschule sieht damit eine Auflage des Landes erfüllt, um auch über 2014 hinaus jährliche Zuschüsse aus Düsseldorf in Höhe von 4,5 Millionen Euro zu erhalten.
„Die Universität ist wirtschaftlich und inhaltlich auf einem sehr guten Kurs, so dass wir diese Entscheidung mit voller Überzeugung getroffen haben“, erklärte Prof. Horst Philipp Bauer, Vorstand der Software AG Stiftung. Die Privatuni hat insgesamt acht Gesellschafter, die Anteile an der Hochschule halten. Auf die Software AG Stiftung entfällt laut Uni-Sprecher Dr. Eric Hoffmann hierbei ein Anteil von 48 Prozent.
Weitere Gesellschafter sind etwa die „Stiftung private Universität Witten/Herdecke“ mit einem Anteil von 17 Prozent sowie die Initiative der deutschen Wirtschaft für die Privatuni, die einen Anteil von zwölf Prozent hält. Die Hochschule setzt weiter auf Wachstum. Die Zahl der Studierenden stieg auf über 1800. Fürs kommende Jahr geht man von rund 2000 Studenten aus.
Kanzler Jan P. Nonnenkamp freut sich angesichts der erhöhten Ausfallbürgschaft über eine „sichere Basis“ für die weitere Entwicklung. Seit 2008 seien über 15 Millionen Euro an frischem Kapital eingezahlt worden. Die Uni habe ausgeglichene Haushalte. Das Land steuert seit 1996 4,5 Millionen Euro pro Jahr bei, etwa zwölf Prozent des Etats. Das Geld fließt in die Ausbildung von jährlich 120 Medizinern.
Diese Landesförderung wurde 2008/2009 durch den damaligen FDP-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart aufgrund des von ihm kritisierten Wirtschaftsplans infrage gestellt. Die ganze Uni war gefährdet, die Pleite drohte. Seitdem wurden neue Gesellschafter und Geschäftsführer ins Haus geholt, Studiengänge und Lehrstühle ausgebaut. Vor allem gelang der weiterhin auf Spenden angewiesenen Hochschule die finanzielle Wende.