Der Sportverein DJK Märkisch Hattingen lädt zum Bocciaspielen ein. Das lässt sich gut machen auf der Seniorenmesse, die auf dem Rathausplatz stattfindet. Denn dort hatte man am Sonntagnachmittag viel Platz.
Die Stände mit Informationen für ältere Wittener verlieren sich auf dem großen Platz – schade, denn das Angebot ist gut und Interessierte durchaus vor Ort: Die Awo lockt mit einem Kuchenbuffet, Diakonie und Boecker Stiftung informieren, ein Zahnmediziner wirbt für die Kraft der Dritten, ein Englisch-Club für seine „Tea-Time-Kurse“. Da wird der Rollator getestet und die Polizei bietet ihre Sicherheitsberatung an.
Dazwischen schwirrt Helga Flick herum, die beim Zwiebelumzug die Königinmutter mimte und auch hier mit schicken Kleid, Schärpe und Hütchen auftritt: „Dieses Outfit wäre nur für den Umzug zu schade.“
Wie lebt es sich als Rentnerin in Witten? „Richtig gut“, meint die 68-Jährige. „Es wird so viel getan – Sport, Spaziergänge, das Kino im Café. Wer behauptet, das in Witten nichts für Ältere los sei, sitzt nur vorm Fernseher und informiert sich nicht!“
Viel Betrieb herrscht bei den Ehrenamtlichen von der Seniorenvertretung und dem Netzwerk Wisel. Ulrich Ehlers steht vor einem Stadtplan und markiert Verkehrs-Brennpunkte. Die Auflistung soll später dem Verkehrsausschuss übergeben werden: Eine Haltestelle in Bommern, die man mit dem Rollator nicht erreichen kann. Der schlechte Bürgersteig auf dem Wellerskamp. Dass das Schleusenwärterhäuschen so schlecht ausgeschildert sei oder eine verdreckte Unterführung an der Dirschauer Straße. Nach einer Stunde hat Ehlers fast keine Stimme mehr - und bereits 20 Anregungen aufgelistet.