Witten. . Beim mittlerweile siebten Blitzmarathon in Witten, bei dem die Polizei im September wieder 24 Stunden lang das Tempo von Autofahrern kontrolliert, stehen Kinder und Jugendliche Focus. Sie können der Polizei Verkehrsbrennpunkte melden. Nicht nur auf dem Schulweg sind sie besonderen Gefahren ausgesetzt.

Wenn es nach der Polizei geht, ist der Blitzmarathon längst eine etablierte Erfolgsgeschichte: Am 18. und am 19. September steht die siebte Auflage im Bezirk des Bochumer Präsidiums an, zu dem auch Witten zählt. 24 Stunden lang wird die Polizei erneut das Tempo der Autofahrer kontrollieren. Im Fokus stehen diesmal Kinder und Jugendliche, die vermutlich schwächsten Verkehrsteilnehmer.

Dabei ist das Risiko, im Bezirk des Bochumer Präsidiums Opfer eines Unfalls zu werden gering, sagt Polizeisprecher Volker Schütte mit Blick auf das Verhältnis von Unfall- und Einwohnerzahlen: „Im Ruhrgebiet sind wir die Nummer eins und das wollen wir auch halten.“ Gleichwohl sind die absoluten Zahlen beeindruckend: Im gesamten Jahr 2013 nahm die Polizei in Witten 3157 Unfälle auf. In 245 Fällen gab es dabei einen „Personenschaden“, also einen Verletzten. 2912 Mal dagegen gab es einen Blechschaden. Zum Vergleich: 2012 waren es insgesamt 3096 Fälle mit 243 Verletzten und 2853 Sachschäden.

Unter den „Personenschäden“ waren 2012 noch 16 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, 2013 waren es 21. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es 46 (2013) bzw. 42 (2012). Eine Tendenz lässt sich daraus nicht ablesen, es handelt sich eher um eine statistische Schwankungsbreite. Trotz der grundsätzlich vergleichbar guten Zahlen sieht Schütte „Handlungsbedarf“, die Verkehrswege von Schülern und Jugendlichen noch sicherer zu machen. Neben Präventionsprojekten explizit für diese Zielgruppe setzt da jetzt auch der kommende Blitzmarathon an.

E-Mail mit Angabe der Örtlichkeit genügt

Ausdrücklich bitte die Polizei im Vorfeld junge Bochumer, Vorschläge für Stellen zu machen, an denen sich die Beamten beim Blitzmarathon postieren sollen. Eine E-Mail mit Angabe der Örtlichkeit (Straße, Hausnummer, gegebenenfalls ein markantes Merkmal) an redaktion.witten@waz.de genügt. Die Verkehrsbrennpunkte werden von uns an die Polizei weitergeleitet. Sie verspricht, zumindest an einer Auswahl der Vorschläge beim Blitzmarathon Präsenz zu zeigen. Außerdem sollen sie bei den künftigen regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen berücksichtigt werden.

Kinder und Jugendliche sehen sich nicht nur auf dem Schulweg besonderen Gefahren ausgesetzt. Nach Angaben der Polizei ereignen sich dabei „nur“ 13 von 100 entsprechenden Unfällen. Viel häufiger trifft es die schwächsten Verkehrsteilnehmer in ihrer Freizeit am Nachmittag, zwischen 15 und 18 Uhr. Vorschläge für Blitzpunkte müssen daher nicht allein auf Schulen beschränkt sein.

Polizei: „Ohne Blitzen geht es nicht“

Gerade bei Kindern und Jugendlichen könnten es oft nur wenige Stundenkilometer zuviel sein, die über die Schwere von Verletzungen entscheiden, sagt Polizeisprecher Schütte: „Die Geschwindigkeit bleibt ein Problem und mit dem Blitzmarathon wollen wir darauf hinweisen.“

Auch beim letzten, sechsten Blitzmarathon im April gab es keine extremen Ausreißer zu verzeichnen. 1154 Autofahrer hat die Polizei in Witten kontrolliert. Davon waren „nur“ 34 zu schnell unterwegs „Besonderheiten gab es keine“, teilt Polizeioberkommissarin Kristina Räß mit. An einer Erkenntnis werde auch die siebte Auflage des Blitzmarathons nichts ändern, sagt Schütte: „Ohne Blitzen geht es nicht.“