Deutlich mehr Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und den afrikanischen Staaten werden noch in diesem Jahr auch in Witten erwartet. 67 Asyl suchende Menschen sollen noch bis Ende 2014 nach Witten kommen, prognostiziert Uwe Andresen vom Amt für Wohnen und Soziales. In 2015 rechnet die Stadt mit 170 Zuweisungen vom Bund bzw. Land.

„Mit den Unterkünften, die wir bisher zur Verfügung haben, werden wir dann nicht mehr auskommen“, beschreibt Andresen die Situation. Zurzeit sind 530 Flüchtlinge in Witten in acht Objekten untergebracht. Die größte Gruppe unter ihnen (132) kommt aus dem ehemaligen Jugoslawien, 38 Asylbewerber sind albanischer Herkunft. „Der Rest kommt aus aller Herren Länder“, sagt Andresen. Was die Situation der Unterbringung nicht immer einfach mache. „Wir haben die Aufgabe, Menschen aus völlig unterschiedlichen Kulturkreisen zu integrieren.“ Hinzu komme, dass sowohl für kinderreiche Familien, Paare, als auch Einzelpersonen geeigneter Wohnraum gefunden werden müsse. „Bei den Objekten, die uns zur Verfügung stehen, handelt es sich um Mehrfamilienhäuser mit Zwei-, Drei-, und Vierzimmerwohnungen“, sagt Andresen. Die schon jetzt gut belegt seien. „Für die 67 Menschen, die wir in diesem Jahr noch erwarten, wird der Platz voraussichtlich noch reichen. Aber ab der Jahreswende wird es dann knapp.“

Schwierig sei es auch, so Andresen, geeignete Objekte zu finden. „Natürlich sind wir in Kontakt mit Maklern und beobachten den Markt. Aber es ist eben auch nicht alles geeignet.“ Die Stadt überlegt darum, ob sie die zu erwartenden zusätzlichen Asylbewerber ab 2015 in Wohncontainern unterbringt. „Das kann natürlich nur eine Übergangslösung für höchstens zwei bis drei Jahre sein“, meint Andresen. Auf der Suche nach geeignetem Wohnraum wolle man trotzdem bleiben.

Kosten bis drei Millionen Euro

Nicht nur der fehlende Wohnraum bereitet der Stadt Kopfzerbrechen. Auch die Kosten, die sie für Unterbringung und Leistungsgewährungen der Flüchtlinge aufbringen muss, werden in den nächsten Jahren deutlich steigen. Während im Jahr 2009 noch 1,5 Millionen Euro im Haushalt veranschlagt waren, sind es 2013 2,3 Millionen. Im laufenden Jahr würden die Ausgaben auf bis zu drei Millionen Euro steigen, meint Andresen. „Über 2015 kann ich noch nichts sagen, da stehen die Zahlen ja noch aus. Aber es wird sicherlich noch mehr werden, auch in den kommenden Jahren.“