Witten. . Dem „V.I.P.“ Luther, widmet die Creative Kirche ein Großprojekt: ein Pop-Oratorium, bei dessen Uraufführung in der Dortmunder Westfalenhalle 1015 nicht nur Musicalstars, sondern auch rund 2000 Chorsänger mitwirken sollen.

„Luther ist der größte V.I.P. Deutschlands“, meint Martin Bartelworth, Vorstand der Creativen Kirche. 2017 jährt sich der Jahrestag der Reformation zum 500. Mal. Ein Grund mehr für die evangelisch-lutherischen Kirchen, die Geschichte um den Wittenberger Thesenanschläger neu in Erinnerung zu rufen. Und wie es sich für einen echten Promi gehört, plant die Creative Kirche für das kommende Jahr ein wahres Großprojekt zu Ehren Luthers: ein Pop-Oratorium, bei dessen Uraufführung in der Dortmunder Westfalenhalle nicht nur Musicalstars, sondern auch rund 2000 Chorsänger mitwirken sollen.

Die Idee des Pop-Oratoriums wurde bereits im Jahr der Kulturhauptstadt 2010 geboren. Damals stellte die Creative Kirche das Stück „Die 10 Gebote“ auf die Beine, die 2012 bei sieben großen Konzerten in ganz Deutschland aufgeführt wurden. Ein riesiger Erfolg für die Wittener Veranstalter, an den jetzt angeknüpft werden soll. Für „Luther“ konnte die Creative Kirche erneut die Musiker Michael Kunze und Dieter Falk gewinnen. Komponist Falk ist langjähriger Musikproduzent, etwa von der Band Pur. Michael Kunze wurde mit seinem Musical „Elisabeth“ zum erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautor. Über 200 Top-Ten-Hits gehen auf sein Konto. Für das Pop-Oratorium „Luther“ schreibt Kunze das Libretto.

Luther als Vordenker und historische Person, diese Aspekte sollen beim Projekt im Vordergrund stehen. „Wir wollen die Geschichte lebendig werden lassen“, so Martin Bartelworth. Für den Vorstand der Creativen Kirche ist Luther vor allem derjenige, der das heutige Gottesbild der Protestanten wesentlich prägte, eines „mit Freiheit und Gnade“, wie Bartelworth sagt. Neben der Kritik an Ablasszahlungen („Kann ich mir Gottes Zuneigung erkaufen?“) darf auch die lutherische Bibelübersetzung nicht fehlen.

Die große Leitfrage „Wer war Luther?“ werde aber auch kritisch gestellt, weiß Projektleiter Marcel Volkmann, der das Pop-Oratorium von Witten aus koordiniert. „Wir fragen etwa nach Luthers Judenhass. Er war eben keine glatte, sondern eine sehr brüchige Person.“ Trotzdem wirken Luthers Taten in der ganzen Welt nach. Die ersten Facebook-Anfragen zum Projekt kamen gar von lutherischen Gemeinden aus den USA und sogar Polen. „Die Resonanz ist noch größer als bei den ,10 Geboten’. Man merkt: Das Thema ist ein internationales“, so Volkmann.

Aktuell werden noch Chöre gesucht, die beim Pop-Oratorium am 31. Oktober 2015, dem Reformationstag, in der Westfalenhalle im gigantischen Massenchor mitwirken wollen. 20 Euro beträgt die Teilnahmegebühr je Sänger. Über 100 Chöre haben sich bereits angemeldet. Demnächst sollen die Musicalstars gecastet werden.