Witten.. Sie wollten über einen Sozialplan verhandeln, wurden dann aber von der Hill-Rom-Spitze überrascht, die direkt eine Einigungsstelle anrufen will. Darüber ist der Gesamtbetriebsrat des früheren Pflegebettenherstellers Völker gar nicht begeistert. Das letzte Wort hat nun das Arbeitsgericht.
Überrascht zeigten sich der Völker-Gesamtbetriebsrat (jetzt Hill-Rom) und IG Metall am Montag (11.8.): Sie waren zur ersten Verhandlungsrunde über einen Sozialplan nach Düsseldorf gereist. Dort habe ihnen der Arbeitgeber mitgeteilt, es sei doch effektiver, direkt eine Einigungsstelle anzurufen.
Wie der Konzern selbst mitteilte, hält er die Einrichtung einer Einigungsstelle für „die beste Option, um weiter voranzukommen“. Der Hersteller von Pflegebetten will seinen Standort Hainichen bei Dresden (80 Beschäftigte) schließen und die Produktion in Witten konzentrieren.
„Wir wollen das machen, was sich gehört, nämlich verhandeln“, erklärte gestern der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rolf Vieth. Es gehe um einen Sozialplan für Hainichen und Witten. In Witten solle die Möbelschreinerei abgebaut und gleichzeitig eine CNC-Produktion aufgebaut werden. Und genau da liege der Hase im Pfeffer. Sein Fazit: Die Zeit für eine Einigungstelle ist noch gar nicht reif. Darüber muss jetzt das Arbeitsgericht Bochum entscheiden.