Bei der Abfallgebühr hat Witten das beste Preis-/Leistungsverhältnis im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis – heißt es vom Kreis. Denn in der Gebühr seien viele zusätzliche Leistungen enthalten, die andernorts extra bezahlt werden müssten, wie etwa die Papier- und die Biotonne und eine kostenlose Sperrmüll-Abfuhr einmal im Jahr.
Der Bund der Steuerzahler hat NRW-weit die Abfall-Gebühren verglichen und kritisiert, dass sich so manche Kommune, was die Zusammensetzung der Kosten angehe, in „Geheimniskrämerei“ ergehe. Thomas Bodang, stellvertretender Betriebsleiter des Betriebsamtes und der Kreis betonen, dass man in Witten mit den Abfallgebühren – im Vergleich zu anderen Städten im EN-Kreis – „im unteren Drittel“ liege.
Ein Vier-Personen-Haushalt benötige eine 80 Liter fassende Restmülltonne, so Thomas Bodang. Und die koste derzeit für das ganze Jahr 164,40 Euro. „In dieser Abfallgebühr enthalten sind in Witten weitere Serviceleistungen, die in anderen Städten den Bürgern noch einmal gesondert in Rechnung gestellt werden.“ Im Preis inklusive seien die Papier- und die Biotonne, eine einmal im Jahr kostenlose Sperrgutabfuhr pro Haushalt, die Nutzung der öffentlich aufgestellten Sammelcontainer, sowie die kostenlose Abgabe von Sondermüll aus Privathaushalten an der Sammelstelle Bebbelsdorf.
Elisabeth Henne, für den Kreis als Betriebswirtin im Bereich Abfallwirtschaft tätig: „Witten hat hier das beste Preis-/Leistungsverhältnis im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis. Denn auf die Restmüll-Gebühr kommt nichts mehr drauf.“ Ein Gebühren-Ranking unter den neun Städten des Kreises mag Henne nicht vornehmen. „Das ist ein ziemlich kompliziertes Unterfangen, weil sich die Abfallgebühren in den Städten ganz unterschiedlich zusammensetzen.“
Aus Biomüll wird Strom gewonnen
Fest steht: 2004, vor zehn Jahren, bezahlte ein Wittener Vier-Personen-Haushalt für seine Restmülltonne noch 117, 48 Euro im Jahr – 46,92 Euro weniger als heute. Laut Thomas Bodang erklärt sich dies zum einen durch gestiegene Kosten für das Wittener Betriebsamt, „etwa für das Personal und unsere Fahrzeuge“. Zum anderen durch gestiegene Entsorgungskosten des Kreises. „Wir sammeln den Abfall ja nur, der Kreis lässt ihn entsorgen.“ Im vergangenen Jahr fielen in Witten 15 800 Tonnen Restmüll an, zehn Jahre zuvor waren es 17 800 Tonnen. 32 711 Tonnen Restmüll waren es noch 1992 – mehr als doppelt so viel wie heute. Bodang: „1993 wurde der Gelbe Sack eingeführt. Durch die getrennte Sammlung haben wir weniger Restmüll.“ Diesen lässt der Kreis in der Wuppertaler Müllverbrennungsanlage entsorgen.
Die Biotonne sei, so Bodang, in Witten ab 1996 eingeführt worden. „Seit 1999 gibt es sie in allen Stadtteilen.“ Biomüll wird in Witten seit dem vergangenen Jahr in die Biogas-Anlage Bebbelsdorf gebracht, die von der Entsorgungsfirma AHE aus Wetter betrieben wird.
Elisabeth Henne: „Aus dem Biogas wird Strom gewonnen. Mit dem Biomüll des ganzen Ennepe-Ruhr-Kreises können 2500 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.“