Witten. . Der Biergarten des ehemaligen Ausflugslokals Haus Rauendahl liegt mitten im Grünen. Dafür sind nicht nur die Wiesen und Wälder in der Umgebung verantwortlich, sondern vor allem die Gärtnerleidenschaft des Inhabers Nikica Knezevic.

Blumen. Überall. So scheint es zumindest. Wer die Außenterrasse von Haus Rauendahl betritt, dem wogt ein Meer aus Geranien entgegen. Pink und rot und weiß blühen sie in Blumenkästen, Kübeln, Töpfen, hängen von der Decke, stehen an den Tischen und auf Teilen der hölzernen Dachkonstruktion. Und auch, wer von der Terrasse in den eigentlichen Biergarten kommt, ist umringt von bunten Blumen. Vom Chef persönlich gehegt und gepflegt.

Nicht nur das Gärtnern übernimmt Geschäftsführer Nikica Knezevic selbst. Der gekieste Biergarten mit seinen Holzüberdachungen und der hölzernen Theke, der kleiner Bachlauf – alles hat Knezevic selbst entworfen, gebaut und angelegt. Sein größter Stolz aber ist der Grill, in dem jetzt, während der Sommerferien, täglich Spanferkel gegrillt wird: ein Steinofen, dessen Grillspieß von einem Wasserrad betrieben wird. Dieses wiederum ist mit Bleigewichten bestückt, damit es sich immer gleichmäßig dreht – wenn es um das leibliche Wohl seiner Gäste geht, überlässt Knezevic nichts dem Zufall.

Emily und Dracula halten Wache

Seit fast zehn Jahren führt der 46-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Dulce das von Wäldern, Wiesen und Feldern umgebene Haus Rauendahl – unter den wachsamen Augen der jugoslawischen Herdenschutzhunde Emily und Dracula. Die hat die Familie nach einem Einbruch vor einigen Jahren angeschafft. „Unbestechlich“ seien die Hunde, so Knezevic. „Die machen ihren Job wirklich konsequent.“ Sie haben ja auch bei ihm gelernt.

Dreimal hat der Gastwirt in den vergangenen Jahren renoviert. „Wir haben eben immer wieder neue Ideen umgesetzt – und wir sind noch längst nicht fertig.“

Leben soll in seinem Biergarten herrschen, deshalb die Theke mitten drin, der Grill und eine offene Küche zwischen Biergarten und Terrasse – die Gäste sollen sich nicht isoliert vorkommen, sondern auch etwas zu sehen haben.

Früher reines Ausflugslokal

Bevor Knezevic Haus Rauendahl übernahm, galt es als reines Ausflugslokal, heute kommen die Gäste aus Witten und umliegenden Städten vor allem wegen der üppigen Grillbüfetts: verschiedene Sorten Fleisch, Gemüse und Fisch. „Abends um halb sechs ist noch alles leer, um Viertel nach sieben finden Sie keinen Platz mehr“, sagt Knezevic. Wer sichergehen will, sollte vorher reservieren. Ansonsten bietet der Biergarten aber auch viel Platz, um einfach einen sonnigen Nachmittag zu genießen. Für Kinder gibt es eine Ecke mit Schaukel und Rutsche.

Preise und Öffnungszeiten

So viel kostet ein Bier: Pils (0,3 l, gezapft) – 2,40 €; Weizen (0,5 l) – 3,50 €

Das gibt’s zu essen: Salate, Steaks, Schnitzel, Fisch und Balkangerichte und nachmittags hausgemachte Blechkuchen. Das günstigste Hauptgericht ist der „Bauernschmaus“ für 7,50 €, am teuersten ist das Pfeffersteak, 23 €

Dann ist geöffnet: Im Sommer ist dienstags bis sonntags von 12 bis 22 Uhr geöffnet, am Montag ist Ruhetag. Warmes Essen gibt es unter der Woche zwischen 12 und 14.30 Uhr, sowie zwischen 17.30 und 22 Uhr, samstags von 12 bis 22 Uhr, sonntags von 12 bis 21 Uhr.

Früher stand der gelernte Elektriker Nikica Knezevic selbst in der Küche, heute überlässt er das seinen Köchen. „Obwohl ich das auch unheimlich gern gemacht habe – aber es ist wichtig, dass ein Wirt vorne steht“, sagt er. Und er liebt seinen Beruf, würde ihn dennoch niemandem empfehlen: „Sieben Tage die Woche, jeden Tag mindestens 15 Stunden – aber es ist einfach ein tolles Gefühl, zufriedene Gäste zu haben.“