Witten. . Am Wochenende eröffnete das Eiscafé Simonetti in neuem Domizil in der Ruhrstraße. Die auf 100 Sitzplätze gewachsene Gastronomie soll die Straße aufwerten. Eine halbe Million Euro investierte das Ehepaar Simonetti in ihr neues Eiscafé, das für Witten neue Akzente setzt.

An der Ruhrstraße tut sich was: Eine halbe Million Euro investierte das Ehepaar Simonetti in ein neues Eiscafé, das für Witten neue Akzente setzt. Fast 100 Sitzplätze gibt es dort, allein innen stehen 30 statt bislang 18 Tische. Für die Simonettis ist das neue Ladenlokal ein klares Bekenntnis zum Standort: „Wir glauben an die Ruhrstraße.“

Das neue Domizil befindet sich im einstigen Schlecker-Laden. Zehn Meter neben der einstigen Eisdiele, in deren altehrwürdigen Ambiente Generationen von Wittenern gemischtes Eis mit Sahne löffelten. Allein die bunte Plastik-Eistüte an der Hausfassade erinnert an früher – ansonsten ist Moderne eingezogen.

Moderne Optik überzeugt

Kubische Formen in glänzendem weiß, Sitzmöbel in pink oder knallgrün, die hohe Glasfassade – das wirkt sehr modern. Vorn bleiben Tische, denn nicht wenige Kunden mögen das „Leute-gucken“. Hinten wurde eine große Terrasse angebaut, die noch mit einem festen Dach und Heizstrahlern versehen wird. Dann kann dort auch im Winter gesessen, gegessen (und geraucht) werden.

Von dort gibt es eine Rampe zur „alten Terrasse“ an der Casinostraße, mit den runden Plastikstühlen und bunten Tischdecken. „Wenn der Kunde das annimmt, öffnen wir auch im Winter.“ Bislang gab es eine zweimonatige „Eispause“, die man nun mit Frühstückskarte, Crêpes und Snacks überbrücken möchte.

Abschied fiel den beiden schwer

Dabei liegt der Fokus weiterhin auf Eis: Herzstück ist die „Schau-Eisküche“ in der Mitte des Raumes, die durch Glasfenster einsehbar ist. Wer vormittags kommt, kann Riccardo Simonetti beim Eismachen beobachten. Dazu nutzt er Eismaschinen aus drei Generationen. Welche macht das beste Eis? „Die da“, sagt der 63-Jährige und zeigt auf das alte Schätzchen, Baujahr 1968, aus dem man mit dem Holzlöffel die gefrorene Creme herausschabt.

Als Ladenlokal für eine neue Generation sieht Simonetti die Räumlichkeiten. „Philosophisch betrachtet: 1910 hat mein Opa für seine Generation Eis gemacht, mein Vater ab 1939 und meine Frau und ich 40 Jahre lang an der Ruhrstraße. Und nun muss was Neues her, für die Zukunft.“

Der Abschied von Marmor, dunklem Holz, Bistrostühlen fiel ihnen trotzdem schwer: „Wenn ich drüben hingucke, bekomme ich Tränen in den Augen“, so Nadia Simonetti. Trotzdem sei die Entscheidung richtig gewesen: „Wir hatten zu wenig Platz hinter der Theke und die Technik war überaltert. Entweder hätten wir dort alles neu machen müssen oder eben hier.“