Witten. . Die Selbsthilfe-Kontaktstelle (30 Jahre) und die Gehörlosenberatung (fünf Jahre) begingen ihre Jubiläen gemeinsam. Der stellvertretende Landrat Jörg Obereiner lobte die Entwicklung. Kontaktstellenleiterin Kerstin Lohmann: Aktuelle Brennpunkte sind psychische Erkrankungen und Angehörigen-Gruppen.
30 Jahre Selbsthilfe-Kontaktstelle und fünf Jahre Gehörlosenberatung: Durch Monika Terbeck (Gehörlosenberatung) sind die Kontakte zueinander so gut, dass am Samstag in den Räumen der Freien Evangelischen Gemeinde in Bommern zusammen gefeiert wurde.
Zu Gast war auch Bürgermeisterin Sonja Leidemann, die ihre „Hochachtung vor dem Ehrenamt“ aussprach und mit den bedauernden Worten „die Stadt hat kein Geld“ Süßigkeiten übergab. Der stellvertretende Landrat Jörg Obereiner lobte die „beeindruckende Entwicklung“ der Kontaktstelle, „wir möchten das Angebot nicht mehr missen“.
Die Ehrenamtlichen blickten auf die Entwicklung zurück. Los gings als „Club der Behinderten und ihrer Freunde, kurz CBF“, erinnerte sich Mechthild Weickemeier, schon damals wie heute im Gebäude an der Dortmunder Straße 13. Auch Rita Januschewski, die damals mit dabei war und heute im Koordinierungsbüro des Wittener Kreises arbeitet, war erschienen. „Wir feiern hier 30 Jahre gelebte Inklusion“, freute sich die Leiterin der Kontaktstelle, Kerstin Lohmann, auf WAZ-Nachfrage. Sie fühle sich gut unterstützt durch Stadt und EN-Kreis, Landesmittel, Sparkasse und Bürgerstiftung. „Wir sind in einer guten Position“, schätzte sie ein. Aktueller Brennpunkt sei psychische Gesundheit: „Die Selbsthilfegruppen (SHG) für Depressionen haben den höchsten Zulauf“, die Kontaktstelle wolle diese SHG besonders unterstützen. Psychische Erkrankungen seien ein „gesellschaftliches Problem“. Auch Selbsthilfe für Familien „gewinnt Bedeutung“, „Angehörigenselbsthilfe wollen wir stärker mit Einrichtungen vor Ort vernetzen“. Die Kontaktstelle verfügt derzeit über vier Mitarbeiter und bis zu 80 Ehrenamtliche.
Die Rückblicke wurden aufgelockert durch die Kabarettistin Esther Münch alias Reinigungsfachkraft Waltraud Ehlert sowie den Pantomimen Manfred Pomorin.