Sie haben „rauf- und runterermittelt”, unzählige Zeugen befragt, tagelang im Internet recherchiert und sogar Satanisten-Expertinnen hinzugezogen. Doch es nützte alles nichts. Die Ermittlungskommission „Tierschutz” hat den brutalen Kaninchenmörder von Witten nicht gefunden.

Die fünf erfahrenen Beamten, die seit Mitte April eigene Büros in der Wache an der Casinostraße bezogen haben, kehren wieder in ihre alten Dienststellen zurück. Was aber nicht bedeute, dass die EK aufgelöst werde, wie ihr Leiter Heinrich-Werner Scholz (53) betont. Sobald es neue Ermittlungsansätze gebe, „stehen wir Gewehr bei Fuß”. In den letzten zwei Monaten hatten die Fahnder „über 300 Kontakte” mit Bürgern rund um die Tatorte. Die Bilanz: „Niemand hat etwas gesehen.” Meistens schlugen der oder die Täter nachts in Gärten an der Ardeystraße zu, seit Mai insgesamt zehnmal. Elf Kaninchen wurden geköpft, sechs gestohlen. Am Wochenende sollen wieder zwei Kaninchen, diesmal aber auch zusätzlich noch Meerschweinchen, als vermisst gemeldet worden sein. Nur im Fall der fünf Hühner „Auf der Klippe”- zwei wurden enthauptet, drei verschwanden - schließen die Ermittler nicht aus, dass ein anderes Tier im Spiel war, vielleicht ein Fuchs. In allen anderen Fällen gehen sie von menschlicher Gewalt aus. Stets fehlten Blutspuren. Waren es möglicherweise doch Satanisten aus Witten? Dafür spreche bisher wenig, meinen die Ermittler. „Sie hinterlassen zum Beispiel Zeichen wie drei Sechsen.” Unklar ist, ob ein Zusammenhang zu anderen Taten, etwa in Dortmund, besteht. Insgesamt wurden bereits über 40 Tiere getötet. Tierschützer haben die Belohnung auf 2500 Euro aufgestockt.