Witten. Kaufhauskette Woolworth eröffnet seine erste Wittener Filiale im ehemaligen Sinn-Leffers-Haus.Schnäppchen lockten gestern viele Neugierige ins Geschäft. Mode und Haushaltswaren werden auf gut 1000 Quadratmetern angeboten.

Lange stand das Haus leer, lange wurde spekuliert – nun ist wieder Leben eingekehrt in das Ladenlokal in bester Citylage: Die Kaufhauskette Woolworth eröffnete gestern im ehemaligen Sinn-Leffers-Haus auf der oberen Bahnhofstraße ihre erste Wittener Filiale.

Schon zur Eröffnung drängten sich die ersten Schnäppchenjäger vor der Tür, später am Vormittag bildeten sich dann lange Schlangen an den Kassen. An den Wühltischen draußen musste gar Flatterband gespannt werden, damit niemand unter die Straßenbahn geriet. Plastikschlappen für zwei Euro, ein Kinderbagger für zehn, eine Allzwecktasche (die man wahlweise für Pfandflaschen oder als Sonnenschirmständer verwenden kann) für nur 50 Cent: Da griffen die Kunden gerne zu. „Unsere Rennen sind aber heute die Esprit-Armbanduhren für 29 Euro“, sagt Filialleiterin Kathrin Masanke. Viele hätten da gleich zwei, drei von mitgenommen.

Im mittleren und unteren Preissegment

6000 Artikel im mittleren und unteren Preissegment bietet Woolworth auf der gut 1000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche an, u.a. Garderobe, Haushalts- und Deko-Artikel, Spielzeug und Drogerie- und Süßwaren. „Gut, dass der Leerstand hier weg ist“, findet Dorothea Warzecha, die im Eröffnungstrubel gleich Rock, Kleid und Bluse erstanden hat. „Klasse, da muss ich dafür nicht mehr extra in den Ruhrpark fahren.“

Auch Sabine Leesch ist mit dem neuen Geschäft ganz zufrieden: „Die kennt man einfach von früher, da bin ich schon mit meinen Eltern hingegangen, nach Bochum damals“, erzählt die Wittenerin, während sie draußen im Stapel mit den Glückwunsch-Karten stöbert. Im Ladeninneren hat sie noch nicht geschaut: „Ich bin gespannt.“

Bald folgt Hunkemöller

Dort erinnert nicht mehr viel an die Sinn-Leffers-Zeiten: Die rechte Haushälfte, die nach der Insolvenz der Modekette im Februar 2009 jahrelang leer stand, wurde kernsaniert. Die linke Hälfte ist schon seit Mai 2010 an den Drogisten Rossmann und die Bäckerei Oebel verpachtet, rechts neben Woolworth folgt nun bald noch die Dessous-Kette Hunkemöller.

„Ideal für Leute mit wenig Geld“, findet Cornelia Müller das Sortiment, die mit ihrer Freundin am Morgen bummeln ist. „Und davon gibt es ja in Witten immer mehr.“ Auch sie ist froh, dass wieder Leben im Haus an der Bahnhofstraße ist – dennoch bleibt sie skeptisch: „Es ist doch sehr schade, dass Sinn-Leffers nicht mehr da ist.“