Witten ist gemessen an den anderen Städten im Ennepe-Kreis durchschnittlich mit schnellen Internetverbindungen oberhalb einer Übertragungsrate von 50 Megabit pro Sekunde ausgestattet. Problemzonen sind die dünn besiedelten Teile der Stadt und Gewerbegebiete. Für letztere zeichnet sich mit dem Anschluss ans Glasfaserkabel eine baldige Lösung ab, so Joachim Schröder von der Wirtschaftsförderung Witten.
Zur Rede steht, das mit schnellem Internet unterversorgte Gewerbegebiet Westerweide in Herbede noch in diesem Sommer an das am Gelände vorbeiführende Glasfaserkabel von Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet (TMR) anzuschließen. Mit dem Anschluss an das Glasfaserkabel mit seiner schier unendlichen Übertragungskapazität würde sich auch das Internetproblem im Gewerbegebiet Salinger Feld in Annen lösen lassen, ebenfalls eine kritische Zone in Sachen schnelles Netz.
Für die großen Internetprovider sind schwach besiedelte Stadtteile und Gewerbezonen unattraktiv. Hohen Kosten für die Infrastruktur stehen wenige „User“ und damit Zahler gegenüber. In Witten „ist die Situation kritisch“, so Grüner, in den „Hölzern“, also in den Gebieten Buchholz, Durchholz und Vormholz. Keine Probleme gibt es dagegen erwartungsgemäß in der Innenstadt und den dichtbebauten Stadtteilen. „In den Randbereichen wird es schwierig“, so Grüner.
50 Megabit gelten als Mindestrate für die Zukunftsfähigkeit einer Internetverbindung. Knapp zwei Drittel der Anschlüsse im Ennepe-Kreiserfüllen laut Breitbandatlas NRW das Kriterium. Witten liegt mit 61 Prozent im Kreis-Durchschnitt.
„Im Vergleich zu den anderen Kreisen und Städten in NRW liegen wir damit im Mittelfeld“, erklärte Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur, die sich um den Netzausbau im Kreis kümmert. Eine Möglichkeit, die Netz-Löcher zu stopfen, bietet der neue, aber noch lange nicht flächendeckend verfügbare und teure Mobilfunkstandard LTE mit Übertragungsraten von 100 Megabit.