Witten. . Sofern der Stadtentwicklungsausschuss Wittens zustimmt, werden die beiden Kreisverkehre an der Wittener Straße in Herbede nun gestaltet – mit einer Skulptur, Spalierbäumen und Felshaufen. Die Kosten tragen Sponsoren.
Kürzlich freuten sich die Herbeder: Da blühten die beiden Kreisverkehr der Wittener Straße im schönsten Blau - dank der Nutzpflanze Phacelia. Inzwischen hat hohes Unkraut die Kreisel erobert. Aber das wird sich ändern: Die beiden Straßenmittelpunkte werden künstlerisch gestaltet – einer mit einer Stahlskulptur, einer mit einer reizvollen Bepflanzung – sofern der Stadtentwicklungsausschuss am morgigen Donnerstag dem Vorschlag des Stadtbaurats Dr. Markus Bradtke zustimmt.
Es dürfte nichts dagegen sprechen: Dank des Engagements des CDU-Ortsverbands tragen Herbeder Firmen die Kosten für die Gestaltung, die finanziellen Auswirkungen für die Stadtverwaltung (spätere Pflege der Grünanlage) seien gering.
Drei rostrote Figuren in der Mitte
Die beiden runden Beete hatte die CDU schon früh zu ihrem Hoheitsgebiet erklärt. „Als 2012 die Planung für das Gerberviertel und den Ausbau der Wittener Straße kam, sollten die Kreisel eigentlich nicht bepflanzt werden“, erinnert sich CDU-Frau Claudia Gah. Und findet noch immer: „Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten, den Ort attraktiv zu präsentieren. Gerade der erste Kreisel am Rathaus der Medizin ist doch die Visitenkarte der Stadt. Da muss was Schönes hin.“ Und: „Es gibt in vielen Städten schön gemachte Kreisel. Und diese Städte sind nicht reicher, aber kreativer!“
Wildwuchs ist nun passé
Noch steht die Phacelia-Pflanze auf den beiden Kreisverkehren in Herbede. Die bläulich-lilafarbenen Blüten kämpfen derzeit gegen etliche hohe Unkräuter. Die Stadtverwaltung pflanzte die Phacelia bewusst: Diese sehr schnell keimenden Pflanzen unterdrücken Unkräuter, verhindern Bodenerosion, verbessern den Boden und binden Nährstoffe.
Sollten die Flächen nun bepflanzt werden, können die Phacelia-Pflanzen „gemulcht“ (also abgemäht und gleichzeitig zerkleinert) und in den Boden eingearbeitet werden.
Der Stadtbaurat verwies stets auf die klamme Haushalts- und Personallage. Einen Gestaltungs- und Ideenwettbewerb, wie von der CDU angedacht, gab es nicht. Stattdessen trat die Partei an verschiedene Herbeder Unternehmen heran – und bat um Spenden. Die Stifter wollen ihren Namen nicht öffentlich nennen. Auch über die Kosten der Gestaltung wird geschwiegen. Letztlich traten die Sponsoren mit den Vorschlägen, die die meiste Zustimmung erhielten, an Bradtke heran.
Kreisel Nummer eins, in Höhe Rautertstraße, fällt auf durch eine drei Meter hohe Corten-Stahl-Skulptur. Die Herbeder Künstlerin Angelika Pietsch (54) entwarf die drei rostroten Figuren, die sich an den Händen halten. Die stilisierten Personen werden aus einer zwei Zentimeter dicken Stahlplatte herausgearbeitet. Im Übergang zwischen den Figuren wird der Stahl geknickt, so dass die drei Figuren nicht in einer Ebene stehen. Sie stehen auf einer zurückhaltend, lediglich mit Bodendeckern bepflanzten Fläche.
Der Kreisel in Höhe Rautertstraße soll ausschließlich durch Bepflanzung künstlerisch gestaltet werden: Hingucker sind vier „kleinkronige Bäume“ der Sorte „Felsenbirne“ oder „Japanische Kirsche“. In der Mitte türmen sich Felsen, drumherum wachsen Efeu, Kriechspindelstrauch und niedrige Gräser.
„Das ist viel schöner, als wir es zu hoffen gewagt haben“, freut sich Claudia Gah über die Vorschläge. Dass ausgerechnet der Entwurf einer Künstlerin mit Bezug zum Ort auserkoren wurde, freut sie besonders.