50 Interessierte probierten an der Uni Witten den Studiengang Zahnmedizin aus. Sie üben im Schnupperkurs an falschen Gebissen.

Im Laborraum der Universität Witten/Herdecke wird man mit lauten Bohrgeräuschen und Stimmengewirr empfangen. Der Schnupperkurs in Zahnmedizin ist in vollem Gange: Überall sitzen junge Menschen in blauen Kitteln mit Arztmasken vor den Mündern und beugen sich über künstliche Köpfe.

„Die Schnupperstudenten versuchen einen Zahn zu füllen“, erklärt Student Maximilian Voß. Er selbst ist schon im vierten Semester und schaut ihnen dabei über die Schulter.

Zwei Tage soll der Schnupperkurs dauern: Die insgesamt 50 angemeldeten Interessenten werden Vorlesungen besuchen und einen Einblick in das Zahnmedizinstudium erhalten – Unter anderem durch das Üben an einer Gebissprothese in den Laborräumen der Uni.

Jeder Zahnmedizinstudent muss sich solch ein Übungsgebiss anschaffen. „Daran üben wir, bevor wir im siebten Semester an echten Patienten rumwerkeln dürfen“, erklärt Maximilian Voß schmunzelnd. Am falschen Gebiss kann man die Zähne einfach austauschen, im Gegensatz zu der Arbeit am echten Patienten: Damit nichts schief geht, arbeitet man immer zu zweit, danach kontrolliert ein Arzt die Behandlung. Das ist das Besondere an der Uni Witten/Herdecke: Die praxisnahe Ausbildung.

„Ich konnte mir nie wirklich etwas unter einem Zahnmedizinstudium vorstellen“, sagt Steven, einer der Schnupperstudenten. „Deswegen ist diese Aktion eine super Möglichkeit, um herauszufinden, ob das etwas für mich ist.“

Gemeinsam mit Leonie, einer weiteren Interessierten, arbeitet er an einem der Köpfe und findet heraus, ob er die Fingerfertigkeit für diesen Beruf besitzt. Sie hantieren mit Sauger, Bohrer und Mundspiegel. Auf die Frage, ob sie nach diesem Schnupperkurs wirklich Zahnmedizin studieren wollen, strahlen die beiden. „Auf jeden Fall“, sagt Leonie. „Das ist eine tolle Mischung aus Handwerk, Ästhetik, Medizin und Prophylaxe – ich bin total begeistert!“