Witten. . Für gesellschaftliche Vielfalt und gegen Rassismus beziehen die Awo-Mitarbeiter klar Stellung. In drei Einrichtungen wurde am Freitagmittag demonstriert, an der Mosche an der Breite Straße sprachen Pfarrer Claus Humbert und Heinz-Jürgen Dietrich (SPD).
Ein starkes Zeichen gegen Rassismus setzte der Awo-Unterbezirk Ennepe-Ruhr. Mit dabei waren gestern gleich drei Wittener Einrichtungen: Am Seniorenheim Egge, der Einrichtung an der Kreisstraße und am Moscheeneubau an der Breite Straße demonstrierten haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter gegen rechtsextreme Ideologien.
Etwa 70 Awo-Mitarbeiter, Vertreter aus Politik und Kirche, stehen im Halbrund der Zufahrt zum Rohbau der Moschee der bosnischen Gemeinde. Sie tragen Plakate und selbstgefertigte Transparente, um, so Barbara Helweg-Gödde, „pünktlich um fünf vor zwölf Stellung für die Demokratie zu beziehen“. Denn: „Es ist fünf vor zwölf, Rassismus greift um sich“, so ihre eindringliche Mahnung.
Warme Getränke von der Gemeinde
Für den Demostandort – warme Getränke werden von der bosnischen Gemeinde ausgeschenkt – haben sich die Organisatoren bewusst entschieden. Heinz-Jürgen Dietrich (SPD): „Das ist ein zentraler Ort, hier sehen uns viele.“ Zudem sei es an dieser Stelle wichtig, Flagge zu zeigen, denn „wir treten denen entgegen, die das hier verhindern wollen“. Und dass die Mitarbeiter der Awo dabei sind, sei ja wohl klar. „Da arbeiten Menschen aus allen Nationen, das hat nie größere Probleme gegeben.“
Wie Dietrich tritt auch Claus Humbert, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Annen, offen am Mikrofon dafür ein, „dass unsere Gesellschaft offen ist“ gegenüber Menschen anderer Herkunft und Hautfarbe. „Die Menschen leben hier und gehören dazu. Das ist doch selbstverständlich.“ Und in Richtung Armin Suceska, Sekretär der bosnischen Gemeinde, sagt der Pfarrer: „Wir freuen uns, dass ihr hier seid und betet.“
Vehement wehrt er sich gegen „Rechtspopulisten, die immer wieder Stimmung gegen unser friedliches Miteinander machen“. Viel Beifall findet deshalb seine Äußerung: „Wir sind multireligiös – nicht als Durcheinander, sondern miteinander.“