Witten. . Einen Teil des innerstädtischen Humboldtplatzes will die Kulturinitiative „Stellwerk“ in Zukunft in einen Dorfplatz umwandeln.

Dort sollen dann Aktivitäten mit den Anwohnern geplant und umgesetzt werden, um dem vom Stellwerk-Verein so benannten Wiesenviertel einen weiteren Schub in Richtung Kreativ-Quartier zu geben. Einen passenden und sicherlich auch illustren Namen gibt es schon: „Schwarzmarkt“ wird das jüngste Kind der Standort-Macher heißen.

Im Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Stadtmarketing stellte Sprecher Philip Asshauer („Studio für Kulturdesign“) den aktuellen Ansatz vor – und stieß damit durchaus auf Wohlwollen bei den Mitgliedern. So bekannte die Vorsitzende Beate Gronau (SPD): „Wir werden alles tun, damit das Projekt verwirklicht werden kann.“ Allerdings blieb es auch bei der bloßen Absichtserklärung. Denn vor der Kommunalwahl dürfte sich kein Politiker in dieser Angelegenheit, die auch Geld kostet, aus dem Fenster lehnen wollen.

Das Vorhaben wiederum ist bunt und solidarisch, getreu dem Motto: „Die Anwohner einbeziehen und zur gemeinsamen Gestaltung des öffentlichen Raums einladen.“ Philip Asshauer: „Beim ,Schwarzmarktprojekt’ wollen wir Ideen pushen, die das Zusammenleben fördern.“ So soll auf dem Platz wie schon an der Wiesenstraße u.a. ein mobiler Garten angelegt werden. Anwohner sollen ein Stadtteilcafé betreiben, ein Bauspielplatz entstehen. Ziel ist es, den Humboldtplatz „als Quartiersplatz zu etablieren“. Dafür allerdings wird Raum gebraucht.

Asshauer geht von 100 Quadratmetern aus. Der Humboldtplatz, auf dem vor allem geparkt wird, verfügt über 900 Quadratmeter. Acht Parkplätze wären es, die wegfielen. „Das würden keine Anwohner-Parkplätze sein“, beteuert der 34-Jährige, „sondern von der Stadt bewirtschaftete“. Die Kreativen stellen klar, dass sie keine Parkplatzausfallgebühren zahlen können. Sie hoffen auf Unterstützung durch die Politik.

Benötigt werden fürs Projekt „Schwarzmarkt“ monatlich 2600 Euro. Mit dem Geld werden dann zwei Mitarbeiter bezahlt, die sich wiederum um die Fördermittel kümmern. Immerhin holt Stellwerk im Jahr rund 100 000 Euro an solchen Mitteln rein. „Da kümmern wir uns selbst drum.“ Aber die eigene Arbeit könne nicht über Projektmittel finanziert werden.