Witten.. Der 60 Kilometer lange Fahrradrundkurs “Von Ruhr zu Ruhr“ soll ausgebaut werden. Bisher fehlte die Strecke zwischen Silschede und der Stadtgrenze Wengern/Witten. Doch der Lückenschluss rückt in greifbare Nähe: Der Ausbau soll nun in zwei Abschnitten erfolgen.
Wer sich je gewundert hat, warum es in Bommern einen unteren Ruhrtalradweg gibt, der hinter dem Campingplatz Steger entlang führt, und einen oberen, der am stillgelegten Bahnhof Witten-Höhe beginnt: Der obere, die offizielle Hochwasserumfahrung, die aber als solche seit der Eröffnung des Ruhrtalradwegs 2006 noch nicht vonnöten war, wird Witten mit dem 60 Kilometer Fahrradrundkurs „Von Ruhr zur Ruhr“ verbinden.
Am Ausbau dieses Rundkurses wird seit gut 20 Jahren gearbeitet. Maßgebliche Etappen waren der Radwegbau auf der alten Bahnstrecke von Hattingen über Sprockhövel in Richtung Wuppertal im Westen einschließlich des 195 m langen Schulenbergtunnels 2008, der Ausbau der west-östlich verlaufenden alten Kohlenbahn im Süden und der Ruhrtalradweg im Norden mit der Fähre Hardenstein als krönendem Abschluss. Die landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Tour „Von Ruhr zur Ruhr“ wird auch seit Jahren schon von Hobbyfahrern gern genutzt: Sie überwindet den Höhenunterschied zwischen Ruhr (60 m ü. NN) und Schee (260 m) auf langsam ansteigenden alten Bahntrassen.
Landschaftlich reizvoller Rundkurs
Nur zwischen Silschede und der Stadtgrenze Wengern/Witten fehlt der Ausbau, obwohl sich auch dort mit der seit 1979 stillgelegten Elbschebahn (Witten – Gevelsberg – Wuppertal) in idealer Weise eine Bahntrasse anbietet. Die Radler behelfen sich derzeit mit einen Zickzackkurs über wenig befahrene Nebenstraßen (kostenlose Karte u.a. beim Stadtmarketing) oder beispielsweise einer Schussfahrt über die Esborner Straße, die aber eine Schlaglochpiste ist.
Der Lückenschluss auf der Elbschebahntrasse rückt nun in greifbare Nähe. Hatte bisher der EN-Kreis den Regionalverband Ruhr (RVR) mit ins Boot genommen, übernimmt jetzt der Landesbetrieb Straßen NRW das Kommando. Der Ausbau erfolgt in zwei Abschnitten: Zwischen Stadtgrenze Witten und Albringhausen (3,8 km) laufen die Freischnittarbeiten. Bis Ende Februar wird die Strecke mit Hilfe eines Rückezugs von Bäumen und Strauchwerk befreit. Wichtige Voruntersuchungen zu Brücken und Durchfahrten sind längst erfolgt.
Spätestens 2016 asphaltiert und freigegeben
Auch der 20 m hohe und 130 m lange Viadukt im Elbschetal ist von der Statik her kein Hindernis. Warum auch? „Da sind doch früher Züge drüber gefahren“, sagt Hans-Jürgen Heinrich von Straßen NRW. Näher geprüft und geplant müssen als Nächstes aber noch der Feuchtigkeitsschutz und erhöhte Geländer für diese Sonderbauwerke. 2016 soll dieses Teilstück aber spätestens asphaltiert und freigegeben sein, wenn alles glatt laufe „vielleicht schon 2015“, meinte Heidenreich.