Witten. . Über 100 Experten stellten sich am Samstag beim Berufspräsenztag am Schiller- und am Ruhr-Gymnasium den Fragen der Schüler. Sie stellten Ausbildungen und Studiengänge vor. Großen Interesse herrschte dabei am Studium im Ausland – und viele Mädchen schauten bei der Bundeswehr vorbei.
Lehrer, Polizisten, Mitarbeiter der Sparkasse und ein Pathologe – diese und noch viele mehr stehen in den Aulen von Schiller- und Ruhr-Gymnasium. Es ist Berufspräsenztag an den beiden Wittener Schulen. Drei Berufe suchen sich die Jugendlichen an diesem Samstag Vormittag aus und lauschen den Kurzvorträgen. Die Zukunft unserer Gesellschaft kümmert sich heute erstmal um die eigene Zukunft.
Über 100 Fachexperten warten auf die Fragen der Schüler. Dabei geht es nicht darum, vorzeitig einen Beruf zu ergreifen. „Wenn hier jemand eine neue Idee oder Perspektive bekommt, ist das schon ein Erfolg“, sagt Schiller-Lehrerin Anja Völkner. Eine solche Perspektive hat sich gerade für Johanna und Hannah (beide 17) aufgetan: „Wir haben spontan das Schild für Pferdemanagement und International Food Business gesehen und haben uns zum Vortrag gesetzt“, so die Schülerinnen begeistert.
Studium im Ausland gefragt
Pferdemanagement? Food Business? Da sind die Informationen der drei Studentinnen wohl auch dringend nötig. „Die Studiengänge haben viel mit Wirtschaft zu tun“, so Marie Willeke (21) von der Uni CAH Vilentum in Dronte, Niederlande. Dennoch werde auch mit den Pferden auf der Koppel gearbeitet. „Ich will eh zum Studium ins Ausland“, erklärt Johanna ihr Interesse an dem internationalen Studiengang rund ums Essen. „Und in Holland gibt's keinen keinen NC“, schiebt sie nach.
Wenn es um einen hohen Numerus Clausus geht, rücken schnell die Mediziner in den Fokus. „Der Schnitt ist schwer, aber ich möchte mich dafür anstrengen“, so der Neuntklässler Jan-Philipp ehrgeizig. Einen Plan B hat sonst Jannis Limmhoff (22) parat: Er wirbt für den Bundesfreiwilligen Dienst beim Roten Kreuz. Dieser eigne sich nicht nur zum Warten, sondern man erweitere auch seinen Horizont.
Bundeswehr stellt sich vor
Oder man geht zur Bundeswehr.. Oberleutnant Nicole Rieth lockt nicht nur mit Studiengängen, sondern auch mit Ausbildungen – alles kostenlos. Die Schüler hören gespannt zu – bemerkenswert: Im Raum herrscht eine Frauenquote von über 80 Prozent. Ein Traum für die Uniformierten, denn im Heer liegt sie derzeit bei ausbaufähigen zehn Prozent.
Das Militär kommt für Mert Aydin nicht in Frage. Er nutzt den Vormittag, um sich über Wirtschaft zu informieren. Der Schülersprecher des Schiller ist dankbar für das breite Angebot an Berufen und Unis. „Jetzt kann ich besser abwägen, was ich machen will – vielleicht ein duales Studium.“
Bis jetzt noch Zukunftsmusik
Man sieht: Auch wenn es Zukunftsmusik ist, der die Schüler an diesem Samstag lauschen. Einige dürften nun einen Plan haben, wenn sie sich Montag wieder mit Mathe quälen.