Witten. . Die Stadtwerke Witten verlegen in den Straßen Bommerfelder Ring und Bodenborn in Höhe der neuen Mitte Fernwärmeleitungen. Die halbseitige Sperrung des Bodenborn sorgt für lange Wartezeit an der Baustellenampel.

Diese Überraschung saß: Am frühen Mittwochmorgen wurde eine Baustellenampel an der viel befahrenen Kreuzung Bodenborn/Bommerfelder Ring in Höhe der „Neuen Mitte Bommern“ scharf geschaltet und der Bodenborn halbseitig gesperrt. Die Folge waren und sind Staus bis Haus Wand in Richtung Zentrum und bergauf bis weit hinter die Hem-Tankstelle.

Auftraggeber für die Baumaßnahme, die voraussichtlich bis Ende des Monats andauern soll, sind die Stadtwerke. Natürlich weiß Sprecher Thomas Lindner, dass „der Bodenborn eh schon stark belastet ist und dass jede weitere Behinderung unerfreulich ist“. Doch es nutzt nichts, die Baumaßnahme müsse sein. Lindner: „Der neue Edeka-Markt wird an das Fernwärmenetz angeschlossen. Deshalb muss die Straße halbseitig gesperrt werden und zwar vom Bommerfelder Ring bis Bodenborn 62 a.“

Beauftragt ist die Hattinger Firma Jacobi, deren Mitarbeiter auf Nachfrage versichern, dass sie „so schnell wie möglich sein wollen“. Zu den Fernwärmearbeiten kommt noch die Verlegung von Leitungen und Rohren für Strom, Wasser und Telekom. Betroffen von der halbseitigen Sperrung und damit vom langen Warten vor den Behelfsampeln sind Autofahrer und Anwohner sowie Geschäftsleute.

20 Minuten mehr zur Arbeit

Autofahrer sind genervt, auch Anwohner und Geschäftsleute tragen ‘ne dicke Krawatte. Fast ins Lenkrad beißen möchte Radoslaw Bajda, der nach dem Einkauf beim Aldi zum zweiten Mal das rote Ampel-Auge sieht. Das ist für ihn jetzt kein Problem, da er noch Urlaub hat. „Aber wenn ich wenigen Tagen wieder zur Arbeit muss, benötige ich 20 Minuten mehr.“

Auch ein Busfahrer der Bogestra-Linie 379, Richtung Langendreer unterwegs, blickt stumm auf die Ampel. Seine aktuelle Verspätung: acht Minuten. Lange Schlangen bilden sich zudem an den Zufahrten zum Bodenborn, so aus der Wengernstraße heraus.

Kunden bleiben in den Geschäften aus

Nebenan betreibt Physiotherapeut Thomas Michler seine Praxis. „Klar“, sagt er und blickt auf den Auto-Bandwurm, „das ist auch für uns lästig, besonders bei anstehenden Hausbesuchen“. Eine Patientin musste über 500 Meter weit entfernt parken, bevor sie endlich das Therapiezentrum erreichte.

Silvia Fiebig von „Pott and Blooms“ ist sauer. Sie muss schließlich ständig Ware ausliefern und verliert jetzt sehr viel Zeit. Zudem bemerkt sie bereits am ersten Tag, dass „viele Kunden den Stau meiden und deshalb auch ausbleiben“. Die, die kommen, seien richtig genervt. Die aktuelle Baustelle auf dem „eh schon stark befahrenen Bodenborn“ nennt sie katastrophal. Sie fragt sich vor allem: „Warum informierte uns keiner?“

Nur ein Brot holen und kurz zu Aldi wollte Rainer Stein. „Das hat mich 20 Minuten gekostet. Die stehen hier ja bis Bommerholz“, schimpft er. Gleichwohl fügt er sich ins Warteschicksal, sagt schulterzuckend: „Was soll man machen, man muss sich mit den Gegebenheiten abfinden.“