Witten. .

Der harte Schnitt, der das Werk in Witten trifft, ist nicht der erste: 2009 wurde Bosch-Rexroth radikal von der Wirtschaftskrise erfasst. Die Folge: 300 der damals 1400 Stellen wurden gestrichen.

Betroffen waren zu dieser Zeit Leiharbeiter und Beschäftigte mit befristeten Verträgen. Die Arbeiter waren wegen einer guten Auftragslage eingestellt worden und mussten dann weichen, um die Stammbelegschaft halten zu können, wie es damals hieß. Auch die Azubis des Getriebeherstellers bekamen das harte Geschäft schon zu spüren.

Ende 2012 kündigte das Unternehmen an, sie nicht unbefristet zu übernehmen, obwohl das so „als Grundsatz“ im Tarifvertrag vorgesehen war. Bosch-Rexroth nutzte eine Lücke im Kleingedruckten. Auch damals war der Grund: wirtschaftliche Flaute. An Unternehmensfehler glaube er nicht, sagte Aufsichtsrat und IG-Metall-Sekretär Lars Beez (36). Das gelte auch für die jetzige Situation.

Wenn Bosch-Rexroth konkrete Umsetzungsszenarien auf den Tisch lege – also wann in welchem Bereich wie viele Stellen abgebaut werden – werde sich die Arbeitnehmerseite für „Gegenvorschläge“ einsetzen, verspricht Beez. „Im Vorstand steht auch noch nicht alles fest.“ Er hoffe immer noch, dass am Ende nicht 120 Arbeitsplätze wegfallen, sondern weniger. So oder so: Traurige Realität ist, dass das Wittener Werk seit 2009 schrittweise viele Arbeitsplätze verliert.