Witten. . Seit einer Woche streikt der Festnetzanschluss von Bezirksschornsteinfeger Volker Steffen. Fax, Telefon, E-Mail - nichts geht mehr. Für den Geschäftsmann ist das eine Katastrophe. Doch sein Anbieter zeigt ihm die kalte Schulter. Jetzt hat Steffen einen Anwalt eingeschaltet.
Bezirksschornsteinfeger Volker Steffen ist verzweifelt. Vor einer Woche streikte urplötzlich sein Festnetzanschluss, seitdem geht nichts mehr: weder Fax, noch Telefon, E-Mail oder Internet. „Für meinen Betrieb und die Kunden ist das eine Katastrophe“, schimpft der 54-Jährige, der schon alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um Abhilfe zu schaffen.
Das Ärgernis begann, als er am vorigen Dienstagmorgen seine E-Mails abrufen wollte: „Ich erhielt eine Fehlermeldung. Als ich dann über Handy versuchte, mein Festnetz anzurufen, hörte ich die Ansage: Dieser Anschluss ist momentan nicht erreichbar“, erzählt Steffen. Er habe dann sofort seinen Telefonanbieter in München angerufen, der versicherte, zügig Abhilfe zu schaffen.
„Da war ich mir noch sicher, dass die das schnell wieder in Ordnung bringen“, blickt der Schornsteinfegermeister zurück, der schwerpunktmäßig für die Innenstadt und Annen zuständig ist. Doch als nichts passierte, rief er wieder in München bei der Service-Hotline an - gleich mehrfach: „Die wurden immer unfreundlicher, schoben den Schwarzen Peter hin und her. Ein Mitarbeiter meinte: ,Die Telekom hat sie rausgeschossen’“, erzählt er. Diese arbeite mit dem Münchner Anbieter zusammen, habe man ihm dort erklärt.
Nach längerem hin und her platzte dem Wittener Geschäftsmann der Kragen. Er schaltete einen Anwalt ein. Der habe ein Schreiben rausgeschickt, dass unverzüglich Abhilfe zu schaffen sei, andernfalls werde Steffen den Vertrag kündigen. Doch, oh Wunder: „Jetzt hat mir die Firma ihrerseits eine Kündigung geschickt. Aus Kulanzgründen, wie sie betont“, erzählt Steffen verblüfft. In dem Schreiben sei ihm außerdem angeboten worden, er könne seine bisherige Telefonnummer mitnehmen: für 29, 90 Euro. „Das ist die Höhe“, ärgert sich der Wittener. Jetzt sucht er einen neuen Anbieter. Auf Rückfrage unserer Zeitung hieß es aus München, aus Datenschutz dürfe man zu dem Fall keine Auskunft geben.
Steffens Fazit: „Ich bin entsetzt, wie abhängig wir von der Telekommunikation sind und wie mit uns kleinen Handwerkern umgesprungen werden kann.“