Witten. . Eine unschöne Überraschung erlebten Autofahrer am Donnerstagnachmittag (23.01.): Ab etwa 17 Uhr wurde die A 43 auf der Strecke Richtung Wuppertal ab Herbede gesperrt. Auch am Freitag sah es nicht besser aus. Die Fahrt Richtung Hammertal wurde zur Geduldsprobe.

Kalt erwischt wurden viele Autofahrer und Brummipiloten von der plötzlichen Sperrung der A 43 am Donnerstagnachmittag. Etwa ab 17 Uhr war die Bahn Richtung Wuppertal ab Herbede dicht, der Feierabendverkehr staute sich kilometerlang zurück. Das gleiche Bild am Freitag: Eine schier endlose Schlange von Fahrzeugen quälte sich durchs Hammertal.

Der Verkehrsfunk warnte vor Rückstau an der Ausfahrt Herbede und riet zu weiträumigen Umfahrungen: Auch die Ausweichstrecken seien überlastet. Auf der gesamten Wittener Straße bis zum Steinenhaus ging nur „stop and go“, eine riesige Fahrzeugkolonne kroch gen Sprockhövel, wo viele wieder auf die A 43 auffuhren. Das geht Tag und Nacht so.

Viel Betrieb herrschte derweil auch an der Baustelle. Rund ein Dutzend Mitarbeiter von Straßen NRW, Bezirksregierung, Unterer Wasserbehörde, Baufirma und die beteiligten Gutachter inspizierten die Bohrlöcher und informierten sich vor Ort über die Situation.

Arbeitsumfang hängt von weiteren Bohrungen ab

Und die sieht so aus: Der Hohlraum, der bei Probebohrungen für eine Lärmschutzwand am Rehnocken (Kämpen) gefunden wurde und sich in 4,60 Meter Tiefe unter der Autobahn entlangzieht, hat eine Höhe von mindestens 80 Zentimetern. Welche Ausmaße er in der Breite hat, lässt sich noch nicht genau sagen – trotz Kameraeinsatz.

„Da muss nur ein bisschen Material quer liegen, schon sehen wir nicht, wie es dahinter weitergeht“, erklärt Dieter Reppenhorst, Abteilungsleiter Bau bei der Autobahnniederlassung Hamm. Mit weiteren Bohrungen werde nun versucht, den Umfang des Lochs genauer einzugrenzen. Davon hängt der Umfang der Arbeiten ab. „Leider können wir nicht in die Glaskugel gucken“, sagt der Mann von Straßen.NRW.

Reguläre Umleitung führt durchs Hammertal

Der Verkehr in Richtung Wuppertal wird ab Anschlussstelle Herbede von der A 43 von der Autobahn abgeleitet. Bis Sprockhövel ist die Bahn in dieser Richtung dicht, die reguläre Umleitung – blaue Schilder – führt durchs Hammertal bis nach Spröckhövel. Dort kann wieder aufgefahren werden.

Auswärtigen wird empfohlen bereits ab dem Kreuz Bochum Witten über die A 44 bis zum Kreuz Dortmund/Witten und dann weiter über die A 45 in Richtung Köln zu fahren.

So schauen bislang nur eine Handvoll Schläuche, so dick wie ein Staubsaugerrohr, aus dem Boden. Durch sie wird seit Freitagnachmittag Zement aus einem großen Silo in den Boden gefüllt. Das Material muss aushärten, anschließend wird die Fahrbahn wieder verschlossen. Bleibt es bei der bislang festgestellten Größe, sollen die Bauarbeiten bis Montag abgeschlossen sein. Allerdings: Auf der Gegenseite, Fahrtrichtung Münster, wird die nächste Baustelle eingerichtet, dort läuft der Verkehr bereits einspurig: Das Loch könnte sich bis dorthin ziehen, Bohrungen sollen das klären. Hier soll aber zunächst nicht voll gesperrt werden, hieß es am Freitag.

Dass es derzeit massive Verkehrsstörungen gibt, nennt Reppenhorst „eine blöde Situation“: Das Loch, das nirgendwo kartiert war, sei jedoch unvorhersehbar gewesen. Aber hätte man nicht abwarten können, bis am Wochenende weniger Verkehr über die Bahn fließt? „Mit einem Hohlraum unter der Autobahn? Nein, als es gefunden wurde, mussten wir sofort reagieren.“