Witten. . In Richtung Wuppertal geht bis mindestens Montag nichts mehr: Hohlräume, die vermutlich bei illegalem Bergbau entstanden sind, müssen verfüllt werden. Sperrung könnte aber noch länger dauern: Danach wird die Gegenrichtung auf Schäden geprüft.

Pendlern, die über die A 43 fahren, droht Ungemach: Der Abschnitt zwischen Herbede und Sprockhövel wurde gestern Nachmittag in Richtung Wuppertal voll gesperrt. Dort müssen durch illegalen Bergbau entstandene Hohlräume verfüllt werden. Die Sperrung soll bis Montag dauern – mindestens.

Die Hohlräume wurden bei Erkundungsbohrungen für den Bau der Lärmschutzwand „Rehnocken“ entdeckt – im Bereich der Böschung und unter der Fahrbahn. „Beim Verfüllen der Probebohrlöcher haben wir festgestellt, dass wir mehr reinpumpen mussten, als wir rausgeholt haben“, erklärt Markus Miglietti von Straßen NRW. Experten schauten sich die Sache genauer an und fanden weitere Hohlräume – offenbar ein nicht genehmigter Altbergbau: „Über die Flöze gibt es keine offiziellen Aufzeichnungen.“

Bis zu einer Tiefe von 4,60 Meter verlaufen die Löcher unter der Fahrbahn. Eine Fachfirma ist nun damit beauftragt, die Löcher zu verfüllen. Noch am Donnerstagabend sollte damit begonnen werden. Aus Sicherheitsgründen habe man die Fahrbahnen in Richtung Wuppertal gesperrt. „Wir müssen schauen, wie das Erdreich auf das Verfüllen reagiert“, so Miglietti. „Ob es hält oder ob da was nachbröckelt.“ Wirklich gefährlich seien die Hohlräume aber vermutlich nicht. „Die Autobahn hat sie bis jetzt ausgehalten. Aber jetzt wissen wir, dass sie da sind. Nun reagieren wir.“

Problem ist nicht neu

Das Problem der durch den Bergbau entstandenen Hohlräume ist für Straßen NRW nicht neu: Ältere bekannte Flöze, die in diesem Bereich einige hundert Meter weiter nördlich liegen, wurden durch die zuständige Autobahnniederlassung Hamm erst im Jahre 2013 verfüllt. Nach ersten Probebohrungen am Rehnocken war man eigentlich optimistisch, dass der Bau hier glatt laufen würde.

Von wegen: Mindestens bis Montag muss dieser Autobahnabschnitt gesperrt werden, der täglich von rund 30 000 Fahrzeugen genutzt wird. Erst nach weiteren Untersuchungen wird sich dann zeigen, ob die Fahrbahnen in Richtung Wuppertal wieder freigegeben werden können. Selbst wenn das so klappt – Entwarnung kann dann dennoch nicht gegeben werden: Anschließend werde geprüft, ob es in der Gegenrichtung, also Fahrtrichtung Münster, auch Hohlräume gibt, weiß Miglietti. „Aber wir hoffen es natürlich nicht.“

Verkehrsstörungen erwartet

Fest steht: Bis Montag ist die Bahn ab Herbede dicht. Autofahrer werden dort abgeleitet, ab Anschlussstelle Sprockhövel ist die A 43 wieder frei. Die Polizei rechnet damit, dass es auf der Umleitungsstrecke zu Verkehrsstörungen kommen wird. Als großräumige Umleitung empfiehlt Straßen NRW, ab dem Kreuz Bochum/Witten über die A 44 zum Kreuz Dortmund/Witten zu fahren, dort weiter auf der A 45 in Richtung Frankfurt und im Autobahnkreuz Westhofen auf die A 1 in Richtung Köln zu wechseln.