Witten. . Die Zukunft liegt im grünen Strom und der grünen Wärme - das sieht auch das Stadwerk in Witten so und investiert rund 5,6 Millionen Euro in die Geschäftsfelder Strom, Gas und Wasser.

Auch in Zukunft setzen die Stadtwerke voll auf Versorgungssicherheit, grünen Strom und grüne Wärme. Insgesamt werden rund 5,6 Mio Euro in die Geschäftsfelder Strom, Gas und Wasser investiert. Geschäftsführer Uwe Träris: „Wir wollen hier in Witten die Erzeugung von Ökostrom vorantreiben.“ und: „Ökologie und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht ausschließen.“

Deshalb erweiterte der Versorger auch durch die Übernahme der Photovoltaik-Anlage im Bebbelsdorf sein Portfolio an Strom aus Sonnenenergie. Auch wenn, so Träris weiter, „die Stromausbeute hier geringer ist als in Baden-Württemberg“. „Das ist unsere größte Solaranlage“, sagt Nikolaos Amanatidis, stellvertretender Hauptabteilungsleiter Vertrieb und Beschaffung.

Auf einer Fläche von 2431 Quadratmetern werden 264 480 Kilowattstunden erzeugt, womit rund 50 Häuser ganzjährig mit Strom versorgt werden können, so Amanatidis weiter. Die Kosten für diese Anlage belaufen sich auf eine halbe Mio Euro. Sämtliche Photovoltaikanlagen der Stadtwerke verfügen über eine Fläche von 4184 qm. Sie liefern zusammen 455 000 Kilowattstunden Strom.

Eine zweite große Investition mit rund 1,8 Mio Euro ist der Ausbau und die Umrüstung des Blockheizkraftwerks in Bommern. Nach Fertigstellung Ende des Jahres produzieren die Stadtwerke dort grünen Strom und grüne Wärme mit jeweils 10 Mio Kilowattstunden aus Biogas. Versorgt werden können dann 4000 Haushalte mit Strom und 700 Haushalte mit Wärme. Zugleich werden 7,5 Mio Kilogramm des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid eingespart.

Bio-Gas-Pool in Niedersachsen

Zudem ist der Versorger an den Anlagen des Bio-Gas-Pool in Niedersachsen beteiligt, von wo das benötigte Biogas fürs Blockheizkraftwerk kommt. Träris: „Von der Quelle bis zum Kunden ist alles komplett grün.“ Denn seit 2012 erhalten alle Wittener Haushalte und kleineren Gewerbebetriebe automatisch Ökostrom. Pro Jahr werden dafür rund 205 Mio Kilowattstunden Ökostrom eingekauft. Ein Alleinstellungsmerkmal findet Amanatidis, denn „kein Stadtwerk im Umkreis versorgt seine Kunden mit Ökostrom ohne Zuschlag“. Nur ein Tarif macht die Ausnahme.

„Da kaufen wir günstig Strom an der Börse“, sagt Sprecher Thomas Lindner. Doch den hätten nur drei Prozent der Kunden gebucht. Ganz oben steht Witten bei der Versorgungssicherheit, der Saft fließt quasi immer. Deutschlandweit fällt pro Kunde der Strom alle vier Jahre für eine Stunde aus. Das sind rund 15 Minuten im Jahr. In Witten liegt die Stromunterbrechung bei 7,2 Minuten.

Und davon wiederum sind nur 2,5 Minuten Störungen außer Plan, wenn beispielsweise ein Bagger das Kabel beschädigt. Frank Bartsch, technischer Abteilungsleiter Versorgung: „Mit der Verfügbarkeit unseres Netzes können wir sehr zufrieden sein, wir liegen weit über dem Durchschnitt.“ Um die Leistung des Netzes zu erweitern, wird auch die Knotenstation Obergasse, der „heilige Ort für Elektriker“ (Frank Bartsch, stellvertretender Hauptabteilungsleiter Technik), wo vor 110 Jahren die erste Anlage zur Stromerzeugung stand, aufgerüstet.

Rund eine Million Euro fließen in die Modernisierung dieser zentralen Strom-Verteilungsstation. Baubeginn ist im Mai. Ein halbes Jahr lang sollen dann bei laufendem Betrieb alle 19 Schaltfelder erneuert werden.