Witten..



Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat sich festgelegt: Die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für die fünf Revierparks und zwei Freizeitzentren soll vorangetrieben werden. Damit wäre das FZK Kemnade mit im Boot.

Eine neue zentrale Geschäftsführung der unter zu geringen Einnahmen leidenden Freizeiteinrichtungen hätte auch Auswirkungen auf das dazugehörige Freizeitzentrum Kemnade (FZK). Dessen Geschäftsführer Wilfried Perner sieht die Sache jedoch gelassen.

Es geht um Geld und Einsparungen

Die Revierparks, vor gut 40 Jahren gegründet als grüne Oasen im noch rußschwarzen Kohlenpott, leiden alle unter strukturellen Problemen wie zurückgehenden Besucherzahlen in einer geänderten Freizeitgesellschaft und sinkenden Einnahmen, und das bei gleichzeitig dramatisch verschärften Haushaltslagen aller Kommunen. Kurz: Es geht um Geld, wenn der RVR seinen Zuschuss von jährlich 2,8 Millionen Euro an die schwächelnden Anlagen verringern möchte und muss.

Daher der (bereits vor sechs Jahren schon einmal am Widerstand der beteiligten Oberbürgermeister gescheiterte) Vorstoß des RVR, eine „NewCo GmbH“ für die sieben Erholungsstätten zu gründen, um Geld zu sparen. Wilfried Perner, Geschäftsführer des FZK, hält dies nicht für eine schleche Idee: „Wenn sie vernünftig gemacht wird, hat die Lösung durchaus Vorteile.“

Er sieht einen großen finanziellen Vorteil bei vielen Synergieeffekten, etwa einer gemeinsamen statt mehrerer Verwaltungen und Buchhaltungen. Auf der Geschäftsführerseite sei aber nicht viel zu holen, da mit seiner Ausnahme nur nebenamtliche Geschäftsführer die Revierparks leiten.

Die besonderen Gegebenheiten vor Ort müssten natürlich bei der „NewCo“-Lösung berücksichtigt werden und neue Betriebsleiter der einzelnen Einheiten genug Entscheidungsfreiheit behalten. Schließlich lösen sich die Probleme vor Ort durch eine Neuorganisation nicht automatisch.

Zu den Problemen in Witten, die gegenüber der Situation in Gelsenkirchen/Essen gering sind, gehört, dass der Sauna-Bereich laut Perner nur „einen geringen Gewinn“ beisteuert, der keine Quersubventionierung defizitärer Bereiche wie dem Schwimmbadbetrieb ermöglicht. Für das Bad und die Pflege des Seegeländes bekommt das FZK einen Betriebskostenzuschuss der Städte in Höhe von 350 000 Euro im Jahr.

Und so ist es auch kein Wunder, dass das früher auch im Winter auf mollige Temperaturen aufgeheizte Außenbecken des Schwimmbads seit drei Jahren im Winter geschlossen werden muss und die Innenraumtemperatur nicht mehr das ist, was sie einmal war. Auch das FZK muss sich in diesen Sparzeiten eben warm anziehen.